Diese Woche:
.
.
.
©
1998 - 2002 Copyright &
|
Auto News: 18. Juli
2002
Der neue Vectra GTS setzt lange Gran Turismo-Tradition von Opel fort Commodore, Monza, Calibra: Starke Ahnengalerie besonders dynamischer Opel-Modelle Opel Vectra GTS Photo: Opel/GM Rüsselsheim - Wer sagt eigentlich, dass Coupés immer zweitürig sein müssen? Der Begriff "Coupé" unterliegt seit jeher dem Zeitgeist. Ursprünglich stammt er von der "abgeschnittenen" Dachpartie (schneiden = französisch couper), in der aktuellen Lesart versteht man unter einem Coupé ein Auto mit sportlicher Linienführung und fließender Heckpartie - voilà, all diese Kriterien erfüllt der neue Vectra GTS. Und statt der bei Coupés üblichen zwei Seitentüren bietet der GTS, der mit dem 3.2 V6 ECOTEC-Top-Triebwerk zum schnellsten Opel-Serienmodell aller Zeiten avanciert, sogar deren vier. Mehr noch als Limousinen mit vorwiegend funktioneller Gestaltung weckt diese Fahrzeuggattung Emotionen beim Betrachter und beim Besitzer - Emotionen, die das Fahrzeug über den reinen Selbstzweck als Transportmittel erheben. Bei Opel haben sportliche Coupés eine lange Tradition. Vier Modelle stehen stellvertretend für die Entwicklungsgeschichte dieses Genres: Der Opel Commodore GS/E, der bereits Ende der sechziger Jahre aus dem Opel Rekord einen leistungsfähigen Sportler machte, der Opel Monza, der sich mit elegantem Design und kräftigen Sechszylindermotoren zum Marktführer in seinem Segment entwickelte, der Opel Calibra V6, der nicht nur außergewöhnlich elegant flanieren konnte, sondern auch zu sportlichen Meisterehren kam, und jetzt, ganz aktuell, der Vectra GTS, der schnellste Serien-Opel aller Zeiten. Opel Commodore GS/E - Rekord im Kommandeursrang Schon 1967 verursacht Opel eine kleine Revolution in der automobilen Klassengesellschaft. Der Ende Februar vorgestellte Commodore A setzt sich kurzerhand über die strikte Trennung zwischen ausgeprägt sportlichen und komfortbetonten Fahrzeugen hinweg. Das Besondere am luxuriös ausgestatteten und reich verchromten "Rekord im Kommandeursrang" (Zitat "auto motor und sport") ist sein drehmomentstarker Sechszylinder. Aus 2,5 Litern Hubraum leistete er damals üppige 115 PS. So motorisiert schlägt der als zwei- und viertürige Limousine sowie als Coupé angebotene Commodore gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Er ist schnell - das Coupé erreicht 175 km/h Spitze -, er bietet komfortable Platzverhältnisse für bis zu fünf Personen, er vermittelt Prestige und er hat Charakter. Der Erfolg bleibt nicht aus: Bis Dezember 1971 finden 156.497 Exemplare - davon 70.333 Coupés und "GS"- sowie "GS/E-Modelle -des Familiensportlers begeisterte Käufer. Bereits im September 1967 legt Opel noch einmal nach. Der Commodore GS leistet dank zweier Register-Fallstromvergaser satte 130 PS. Das nur 1.160 Kilogramm schwere GS Coupé kann es nun endgültig mit "echten" Sportwagen aufnehmen: Spitze fast 190 km/h, Beschleunigung von null bis 100 km/h in unter elf Sekunden. Ab September 1968 gibt es den Commodore wahlweise mit neuer Dreigang-Automatik anstelle des serienmäßigen Viergang-Schaltgetriebes. Die nächste Leistungsspritze folgt 1970. Zusätzlich ins Programm aufgenommen werden der GS/E 2500 und der GS 2800 mit dem auf 145 PS leistungsgesteigerten Zwei-Vergaser-Sechszylinder aus der neuen Kapitän/Admiral-Baureihe. Der Clou aber ist der 150 PS starke Commodore GS/E, eines der ersten Opel-Modelle mit Benzineinspritzung. 197 km/h Höchstgeschwindigkeit stehen in den Papieren. Das rot lackierte Buchstabenkürzel auf schwarzem Kühlergrill signalisiert dem Vordermann deutlich, was da auf ihn zukommt. Tuner bringen den Sechszylinder bald auf 170 Pferdestärken; seine sprichwörtliche Zuverlässigkeit lässt das problemlos zu. Der Commodore GS/E avanciert deshalb schnell zum ernstzunehmenden Sportgerät. So gewinnt die Rallye-Pilotin Marie-Claude Beaumont 1970 auf einem Gruppe-1-GS/E den "Coupe des Dames" bei der Rallye Monte Carlo. Auf den Commodore A folgt in den Jahren 1972 bis 1977 der Commodore B, wahlweise als viertürige Limousine oder als zweitüriges Coupé erhältlich. In der Version GS/E mit 2,8-Liter-Sechszylinder und 160 PS bleibt der Commodore seiner Tradition treu, mit preiswerter Großserientechnik und starker Motorleistung ein attraktives Angebot im Segment der sportlichen Limousinen und Coupés zu bieten. Der Commodore C, von 1978 bis 1982 im Opel-Angebot, bescheidet sich mit 2,5 Litern Hubraum und 115 PS. Er überlässt das Feld der sportlichen Coupés dem 1977 debütierenden Opel Monza. Opel Monza - mit ausgezeichneter Figur Internationale Automobil-Ausstellung 1977 in Frankfurt. Dass der Opel-Stand gut besucht wird, ist normal. Aber in diesem Jahr erweist er sich als Publikumsmagnet. Der Grund: Opel präsentiert das rassige Schrägheck-Coupé Monza - ein Fahrzeug, das neben den anderen großen, komfortablen und sportlichen Coupés europäischer Machart eine ausgezeichnete Figur abgibt und in den Verkaufszahlen bald darauf zu deren Spitzenreiter avanciert. Bis 1986 entscheiden sich insgesamt 43.812 Käufer für das sportlich-elegante Opel-Modell. Die Qualitäten des Monza sind heute noch topaktuell: Sportliches Styling mit langer Motorhaube und "schnellem" Fließheck, mit großer Heckklappe und variablem Fondraum sowie einem Kofferraumvolumen zwischen 425 und 765 Liter. Besonders geschätzt: Der Monza bietet auf der Rückbank vollwertigen Sitzraum für drei Passagiere - genau wie 25 Jahre später der Vectra GTS. Der Monza startet mit einer Sechszylinder-Motorenpalette, deren stärkste Variante 132 kW (180 PS) aus drei Liter Hubraum leistet und das schicke Coupé auf über 210 km/h beschleunigt. Doch nicht nur die pure Kraft faszinierte Monza-Käufer und Journalisten, auch die Laufkultur der Reihensechszylinder begeistert. Die "Auto Zeitung" beispielsweise lobt: "Beeindruckend vor allem der leise Lauf bis zur 5000-Touren-Grenze." Mindestens ebenso großen Anklang findet das außergewöhnlich sichere Fahrverhalten. Kein Wunder, denn die Opel-Ingenieure schufen modernste Fahrwerkstechnik. An der Vorderachse kommt eine ausgeklügelte McPherson-Federbein-Achse zum Einsatz, die Hinterräder werden erstmals bei Opel von einer Schräglenker-Einzelrad-Aufhängung geführt. Ihr außergewöhnlichstes Detail sind die von den Opel-Ingenieuren entwickelten und erstmals in der Automobilgeschichte verwendeten Miniblock-Federn. Ihre bauchige, auch doppelkonisch genannte Bauart benötigt nur geringen Einbauraum und erlaubt eine spezielle Federkennung. Opel Calibra - ein Weltrekord zum Auftakt Der 1989 auf den Markt stürmende Opel Calibra ist eine der aufregendsten Opel-Neuerscheinungen jener Jahre. Bei der Entwicklung des schnittigen Coupés haben die Opel-Designer vor allem zwei Ziele im Auge. Zum einen soll der Neuling in besonderem Maße emotional ansprechen, zum anderen darf jedoch die außergewöhnliche Erscheinung nicht zu Lasten von Komfort und Platzangebot gehen. Dass die Ingenieure ganze Arbeit leisten und das genannte Ziel stets fest im Blick haben, beweisen vier Dinge: Erstens besitzt das formschöne Coupé mit cW = 0,26 den weltweit niedrigsten Luftwiderstands-Beiwert aller Serienfahrzeuge. Zweitens wird der keilförmige Aerodynamiker mit seinen neuartigen Ellipsoid-Scheinwerfern, flächenbündigen Scheiben und integrierten Stoßfängern ohne sichtbare Fugen bei Design-Konkurrenzen gleich serienweise zum Sieger gekürt. Drittens überzeugt bei aller äußerlichen Klasse auch die eingehende Prüfung des Innenraums: Weit öffnende Türen garantieren einen bequemen Ein- und Ausstieg, vier Personen samt Gepäck finden ausreichend Platz. Und viertens schüttelt der Calibra ein weiteres Trumpf-Ass aus dem Ärmel, wenn nach dem Dreh am Zündschlüssel die Fahrt beginnt: Sportliche Fahrer rühmen das ausgezeichnete und sichere Fahrverhalten in allen Lebenslagen, gesetztere Zeitgenossen loben den ausgewogenen Federungskomfort selbst auf üblen Schlaglochpisten. Zunächst ist neben dem Grundmodell Calibra 2.0i (85 kW/115 PS) der spurtstarke Calibra 16V mit 110 kW (150 PS) im Angebot, bald erweitert der allradgetriebene Calibra 4x4 die Modellpalette. 1992 debütiert der 150 kW (204 PS) starke Calibra Turbo 4x4. Ein Jahr später sorgt eine weitere Neuerung für Aufsehen - der Calibra V6. Bei diesem Modell sorgt ein 2,5-Liter-Sechszylinder-Aggregat mit einer Leistung von 125 kW (170 PS) für souveränen Vortrieb. Für welche Motorisierung sich der Kunde auch entscheidet, ihm werden auf Grund der hervorragenden Aerodynamik überragende Fahrleistungen bei geringen Verbrauchswerten geboten. Das Grundmodell rennt 205 km/h schnell und kommt mit 8,2 Liter Kraftstoff hundert Kilometer weit. Die turbogeladene Variante erreicht sogar 245 km/h und begnügt sich - gemessen nach dem damals üblichen Drittelmix - mit 8,9 Litern bleifreiem Superbenzin. Der Erfolg spricht für sich: Bis 1997 begeistern sich insgesamt 238.647 Kunden für den Opel Calibra - eine bislang unbekannte Dimension für diese Fahrzeuggattung. Es liegt auf der Hand, dass die außergewöhnlichen Qualitäten des Calibra, auch von den Motorsportlern genutzt werden. 1993 tritt der Wagen erstmals bei der DTM an, ein Jahr später gehen schon drei allradgetriebene V6-Versionen - pilotiert unter anderem von dem früheren Formel 1-Piloten Keke Rosberg - an den Start. 1995 besteht das Opel-DTM-Team aus sechs Renn-Calibra. Bei der Internationalen Tourenwagen-Meisterschaft (ITC) 1996, der Nachfolge-Rennserie der DTM, wird die konsequente Weiterentwicklung der Calibra vom Erfolg gekrönt: Manuel Reuter gewinnt die Fahrermeisterschaft, und Opel holt den Markentitel. Opel Vectra GTS - der schnellste Serien-Opel aller Zeiten Der neue Vectra GTS ist der legitime Nachfolger dieser von Commodore GS/E über Monza bis zu Calibra V6 reichenden Ahnengalerie. Er setzt die sportliche Philosophie und Tradition dieser besonders dynamischen Opel-Modelle fort und interpretiert sie zeitgemäß. Wie seine "Vorfahren" spricht der GTS in erster Linie Käufer an, die besonderen Wert auf einen sportlichen Auftritt und hohe Fahrdynamik legen. Dazu Carl-Peter Forster, Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG: "Der neue Opel Vectra GTS ist ein Auto für Individualisten, die die sportliche Gangart bevorzugen und ihre automobile Leidenschaft auch nach außen dokumentieren möchten, gleichzeitig aber keine Abstriche bei der Funktionalität machen wollen. Er verkörpert in besonderem Maße unsere neue Markenbotschaft 'Opel. Frisches Denken für bessere Autos.'" Schon äußerlich zeigt die coupéartige Sportlimousine ihren dynamischen Charakter. Das Design des Vectra GTS in der neuen Opel-Formensprache verbindet selbstbewusste Sportlichkeit mit athletischer Eleganz. Das zunächst exklusiv im GTS erhältliche, 155 kW (211 PS) starke 3,2-Liter-V6-ECOTEC-Triebwerk sorgt für souveräne Fahrleistungen und macht den Vectra GTS 3.2 V6 mit einer Spitzengeschwindigkeit von 248 km/h zum schnellsten Opel-Serienmodell aller Zeiten. Zwei weitere ECOTEC-Benzinaggregate sowie ein ECOTEC-Direkteinspritzer-Turbodiesel ergänzen das Motorenprogramm zum Start. Das Interaktive Dynamische FahrSystem (IDS) haben die Opel-Ingenieure extra auf das hohe Leistungspotenzial und die betont sportliche Ausrichtung abgestimmt. Ein spezielles Sportfahrwerk und die gegenüber der Limousine direkter ausgelegte Lenkung verhelfen dem Vectra GTS im Zusammenspiel mit den anderen IDS-Komponenten zu Handling- und Fahreigenschaften auf Sportwagenniveau. (12. Juli 2002) [Home] [ News] [ Diskussion] [ Kalender] [ Jobs] [ Travel & Golf] |