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09. Februar 2005

 

 

 

 

 

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Architektenbüro Delugan Meissl aus Wien gewinnt Wettbewerb für neues Porsche-Museum

Photo: Porsche

Stuttgart - Am 30. Juli 2004 gab der Vorstand der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, grünes Licht für eines der spektakulärsten Projekte in der Geschichte des Unternehmens. Jetzt sind die Würfel gefallen: Das Büro Delugan Meissl aus Wien wird das neue Porsche-Museum in Zuffenhausen bauen. Die Österreicher gewannen mit ihrem Entwurf den Architektenwettbewerb, zu dem Porsche zehn renommierte Büros aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen hatte. Insgesamt hatten sich 170 europäische Architektenbüros für dieses Projekt beworben. Mit den Bauarbeiten am Porscheplatz wird noch in diesem Jahr begonnen. Die Kosten für das neue Porsche-Museum, das 2007 eröffnet werden soll, belaufen sich auf rund 50 Millionen Euro.

"Mit dem neuen Porsche-Museum wird ein Raum geschaffen, der der selbstbewussten Haltung und dem hohen Anspruch des Unternehmens architektonisch Ausdruck verleiht und zugleich der Dynamik von Porsche Rechnung trägt. Wissen, Glaubwürdigkeit und Entschlossenheit sind ebenso Teil der Philosophie wie Mut, Begeisterung, Kraft und Unabhängigkeit. Jede Idee wird als Chance verstanden, sich offensiv neuen Herausforderungen zu stellen, Grenzbereiche auszuloten und sich dennoch treu zu bleiben. Alles das soll sich in diesem Museum widerspiegeln", so die Architekten von Delugan Meissl in Ihrem Erläuterungsbericht zum Entwurf.

Aus dem Urteil der Jury: "Der Vorschlag von Delugan Meissl besticht durch den Versuch, den Kreis am Porscheplatz neu zu bestimmen. Dieses erfolgt städtebaulich mit einer groß angelegten skulpturalen Geste und innerräumlich mit einer expressiven Inszenierung des Museumsbetriebes. Die durch lange Treppenfluchten terrassierte Ausstellungsfläche ist introvertiert und erlaubt durch ihre ringförmige Anordnung vorteilhafte flexible Nutzungsmöglichkeiten."

Der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, Dr. Wendelin Wiedeking, zeigte sich begeistert vom Entwurf der Österreicher: "Dieses Konzept ist innovativ, modern und herausfordernd. Sicher wird es auch provozieren, aber auch das war ja eines der Ziele. Mit diesem Neubau werden wir an unserem Stammwerk in Zuffenhausen ein architektonisches Highlight setzen, das weit über die Grenzen von Stuttgart hinaus strahlen wird." Wiedeking geht davon aus, dass die Zahl der Museumsbesucher von aktuell 80.000 pro Jahr durch das neue Gebäude auf deutlich über 200.000 ansteigen wird.

Auch der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Dr. Wolfgang Schuster, war mit dem Ausgang des Architektenwettbewerbs sehr zufrieden: "Nach dem Haus der Geschichte, dem neuen Kunstmuseum am Kleinen Schlossplatz und dem Mercedes-Benz-Museum in Untertürkheim bekommen wir nun innerhalb weniger Jahre ein viertes neues Museum. Der Entwurf des Wiener Architektenbüros stellt nicht nur eine attraktive Pforte für Porsche, sondern für ganz Stuttgart dar."

Das neue Porsche-Museum soll von 2007 an als ein losgelöster und dynamisch geformter monolithischer Körper wahrgenommen werden, der über dem Boden und dem Erdgeschossniveau zu schweben scheint. Dieser Körper birgt den rund 5.000 Quadratmeter großen Ausstellungsbereich und soll der "Erfahrbarkeit des Kosmos Porsche" Raum geben. Die Basis des Gebäudes beinhaltet den Eingangsbereich und fungiert im Inneren nicht nur als Foyer und Ausgangspunkt für Führungen, sondern eröffnet außerdem interessante Einblicke in die Werkstatt für historische Fahrzeuge und das Archiv.

Im Eingangsbereich der Ausstellungsfläche findet sich die Firmengeschichte vor 1948. Der Besucher kann sich von dort aus ohne Umschweife aber auch gleich dem Hauptteil der Ausstellung zuwenden - repräsentiert durch die chronologisch ablaufende Produktgeschichte nach 1948 sowie den jeweiligen Themeninseln (unter anderem Targa Florio, Prototypen, Ära 917, Le Mans und Evolution 911). Während im derzeit bestehenden Museum etwa 20 historische Fahrzeuge ausgestellt werden können, sollen im neuen Museum rund 80 Fahrzeuge den Blickfang für das Publikum bilden.

Das neue Porsche-Museum wird darüber hinaus auch über einen Museumsshop, ein Besucher-Restaurant, eine Coffeebar sowie ein Exklusiv-Restaurant mit großer Dachterrasse verfügen. In der Tiefgarage stehen über 300 Parkplätze zur Verfügung. Das Gebäude kann damit auch für größere Veranstaltungen wie zum Beispiel Fahrzeugpräsentationen, Kundenveranstaltungen oder Pressekonferenzen genutzt werden.

Der Siegerentwurf von Delugan Meissl wird von der Porsche AG mit 25.000 Euro belohnt. Geldpreise gibt es auch für die Büros Staab Architekten, Berlin (2. Platz, 19.000 Euro), Allmann Sattler Wappner, München (3. Platz, 12.000 Euro) und Lamott-Wittfoht, Stuttgart (4. Platz, 7.000 Euro). Im Wettbewerb befanden sich darüber hinaus auch die Büros Bottega + Erhardt (Stuttgart), Friedrich Poerschke Zwink (München), Dinse Feest Zurl (Hamburg), Morger & Degelo (Basel), BKK3 (Wien) sowie Wandel Hoefer Lorch + Hirsch (Saarbrücken).

Die Jury unter Leitung des Architekten Professor Fritz Auer (Stuttgart/München) setzte sich aus sechs Sachpreis- und sieben Fachpreisrichtern zusammen. Zu den Sachpreisrichtern zählten neben OB Wolfgang Schuster und Porsche-Chef Wendelin Wiedeking auch der Direktor der Staatsgalerie Stuttgart, Professor Dr. Christian von Holst, die Porsche-Vorstände Harro Harmel und Hans Riedel sowie der Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Presse des Unternehmens, Anton Hunger. Zur Riege der Fachpreisrichter gehörten neben Professor Auer auch Professorin Hannelore Deubzer (Berlin/München), Professorin Hilde Léon (Berlin/Hannover), Professor Volkwin Marg (Hamburg/Berlin), Professor Boris Podrecca (Wien/Stuttgart), Professor Wolfgang Schwinge (Stuttgart) und Architekt Andreas Ramseier (Zürich). Von Seiten der Architektenkammer Baden-Württemberg wurde der Wettbewerb von Karsten Kümmerle begleitet.

Das neue Porsche-Museum wurde im Oktober 2004 als einstufiger Realisierungswettbewerb für zehn eingeladene Teilnehmer ausgelobt und als kooperatives, nicht anonymes Verfahren durchgeführt. Nach einer Einführungsveranstaltung gab es im Dezember 2004 ein Zwischenkolloquium, bei dem die Architektenbüros die Chance hatten, ihr Konzept beziehungsweise den aktuellen Stand ihres Entwurfs dem Preisgericht zu präsentieren. Am 31. Januar 2005 wurde dann abschließend über die Entwürfe der Teilnehmer entschieden.

Alle zehn Wettbewerbsbeiträge werden vom 23. Februar bis 6. März 2005 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart der Öffentlichkeit präsentiert (Öffnungszeiten: 11 bis 18 Uhr).

(4.2.2005)


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