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Auto News: 04. April
2001
Auto der Zukunft schaltet Kaffeemaschine ab Photo: VW
Wolfsburg - Ein Auto, das kommunizieren kann. Ein Auto, aus dem man die Kaffeemaschine zu Hause abschalten kann. Ein Auto, das diskret dem Besitzer Bescheid gibt, wenn ein Dieb sich an ihm zu schaffen macht. Das klingt wie Szenen aus einem Science-Fiction-Roman, doch dieses Auto ist Wirklichkeit geworden - im Rahmen des Projektes "Innovationszentrum Intelligentes Haus" - kurz: inHaus. Volkswagen hat innerhalb des Projektes ein Multimedia-Car entwickelt, das über verschiedene Kommunikationswege multimedial mit dem Haus vernetzt ist. "Wir glauben, dass dieses Auto bezüglich der Kommunikationsfeatures eines der allermodernsten weltweit ist", sagt Klaus Rieck, Projektleiter für das Multimedia-Car bei Volkswagen, "Nach außen hin ist dieses Auto ein normaler VW-Passat, aber wir haben es auf den modernsten Stand der Informationstechnologie gebracht. Auch auf der CeBIT haben wir nichts Vergleichbares gesehen." Auf zwei unterschiedlichen Übertragungswegen kommunizieren Haus und Auto miteinander: Dies ist zum einen über die so genannte "Bluetoothverbindung". Bluetooth, das neue Modewort der diesjährigen CeBIT, ist der neue Standard zur drahtlosen Kommunikation auf kurzen Distanzen. Bluetoothverbindungen laufen in einem bestimmten Frequenzbereich ab. Sobald zwei Bluetoothgeräte aufeinandertreffen, fangen sie an, miteinander zu kommunizieren - so auch beim "inHaus". Diese Kommunikationsart funktioniert im Haus und in unmittelbarer Nähe des Hauses. So lassen sich vom Haus-PC sogenannte mp3-Musikfiles in den Bord-Computer laden. Das heißt: Die Musikstücke der häuslichen mp3-Datenbank sorgen auch im Auto für gute Laune. Über größere Entfernungen tauschen Auto und Haus mittels Handytechnologie Daten miteinander aus, z.B. über SMS und GPRS. Auch das Internet lässt sich im Multimedia-Car problemlos über GPRS nutzen. Die üblichen Zweifel "Sind die Kaffeemaschine und Herd aus, ist die Haustür überhaupt zu?" haben sich damit erübrigt. Der Fahrer kann den aktuellen Zustand im Haus jederzeit über das Internet kontrollieren. Denn alle Geräte und Datenströme sind vernetzt. Über das Geschehen an der Haustür wacht eine Kamera. Auf diese Weise wird Besuch an der Tür in Augenschein genommen. Kontakt kann über die Haussprechanlage aufgenommen werden. Neben der Kommunikation mit den elektronischen Geräten im Haus bietet das Fahrzeug viel zusätzlichen Komfort. Der netconnect Passat speichert die individuellen Sitzpositionen von verschiedenen Fahrern ab. Per Funkfernbedienung kann der Wagen seinen neuen Fahrer vor dem Einsteigen identifizieren. Sitz- und Rückspiegelposition stellen sich selbständig ein. Ebenfalls per Bluetooth kann der Fahrer eine Rundumbeleuchtung des Wagens aktivieren: Dies gewährt die Sicherheit und den Komfort beim nächtlichen Einsteigen. Die Fahrtroute kann am heimischen PC geplant und an das Navigationssystem des Autos übertragen werden. Auto und Haus der Zukunft werden mit einem gemeinsamem Schlüssel geöffnet. In den heutigen Wohnungen und Häusern laufen elektronische Geräte unabhängig voneinander. In der Regel findet keine Kommunikation zwischen ihnen statt. Die Daten sind nicht kompatibel. Dies kostet Energie, Zeit und Nerven. Dazu kommt, dass es bisher keinen gemeinsamen Standard für eine Datenkommunikation gibt, die für eine Vernetzung von Haus und Auto auch geeignet wäre. Das soll in Zukunft anders werden. Eines der Hauptziele der "inHaus"-Gruppe ist die Entwicklung eines solchen Standards. Für das "inHaus"-Projekt haben sich internationale und nationale Wirtschaftsunternehmen unter der Leitung des Fraunhofer Instituts für mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) zusammengeschlossen. (03. April 2001) [Home] [ News] [ Diskussion] [ Kalender] [ Jobs] [ Travel & Golf] |