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Auto News: 28. November 2001
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Haben Automobilhändler Angst vorm Internet ?

Frankfurt – Die jüngst vom Management- und IT-Beratungsunternehmen Cap Gemini Ernst & Young präsentierte Studie Cars Online 2001 ergab, dass Autokäufer das Internet als Informationsquelle stärker als je zuvor nutzen, der Kauf per Mausklick jedoch immer noch schwer fällt. Zwar holen sich 38 Prozent der Verbraucher Fahrzeug- und Preisinfos für den nächsten Autokauf über das Web - im Vergleich zu 27 Prozent im Vorjahr. Der Prozentsatz der Online-Käufer bleibt jedoch insgesamt betrachtet gering, wenngleich sich eine steigende Tendenz beobachten lässt. 

In den USA war ein Anstieg von 2,6 Prozent auf 3,0 Prozent (entsprechend 400.000 Fahrzeugen) zu beobachten, in Deutschland von 0,7 auf 1,6 Prozent (50.000 Autos) und in Großbritannien um mehr als das Zehnfache von 0,1 auf 1,1 Prozent. Hierzu wurden 8.000 Verbraucher, 800 Autohändler und führende Automobilhersteller in zehn Ländern (USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweden, Benelux und Japan) befragt. 

Noch sind Probefahrten, der Besuch beim Autohändler und Testberichte die wichtigsten Informationsquellen für den Autokauf, doch hat das Internet die traditionellen Anzeigenmedien überholt. Nur 29 Prozent der Verbraucher bezeichnen Werbemotive in den Medien als wichtig. Das Internet liegt außerdem deutlich vor Fernsehspots, die von nur 19 Prozent der Befragten als bedeutend eingestuft wurden. 

Für 79 Prozent der Automobilhersteller, stellt sich das Internet weder als Chance dar, noch sehen sie es als Gefahr. Nur 21 Prozent dieser Gruppe bewerten das Internet als Bedrohung. Unter den Autohändlern betrachten 63 Prozent der Interviewten das Internet als Gefahr und nur 37 Prozent als Chance, obwohl die positive Einstellung der Verbraucher gegenüber Autohändlern hoch und auch noch im Steigen begriffen ist. 

Während in den letzten 12 Monaten alle großen Hersteller ihre Internetaktivitäten ausgedehnt haben, scheinen sich viele Autohändler mit der attraktiven und kundenfreundlichen Gestaltung ihres Internetauftritts überfordert zu fühlen, was nicht zuletzt auch an den Kosten einer Webpräsenz liegt. Interessant jedoch ist, dass trotz des hohen Aufwandes, den die OEM’s auf ihren Webauftritt legen, die Kundenwünsche nur bedingt respektiert werden, wie beispielsweise der Wunsch nach detaillierten Preisinformationen. Auch scheint das Angebot zur Finanzierung des Autokaufs über den Hersteller vom Kunden nicht gewünscht zu sein, da hält man sich wohl eher an die klassischen Kreditinstitute.

74 Prozent der Interviewten geben an, dass die Distanz zum Online-Händler für sie der wichtigste Grund ist, nicht das Web für einen Einkauf zu nutzen. Interessanterweise ist dabei die Internetnutzung von Autokäufern in keiner Weise auf junge Menschen beschränkt. Bei den Befragten der Altersgruppe zwischen 18 und 35, die in der Vergangenheit ein Auto gekauft haben, haben an die 27 Prozent über das Internet dazu Informationen eingeholt und 2,9 Prozent einen Kauf getätigt. Bei der Altersgruppe über 35 lagen die Vergleichszahlen bei 17 Prozent und 2,1 Prozent. 

Fazit bleibt: Auch wenn Autokäufer das Internet immer stärker als Informationsquelle nutzen, wird es noch eine Weile dauern, bis der Autokauf per Mausklick selbstverständlich wird – ein Ergebnis, was zumindest die Autohändler von Neuwagen beruhigen darf.

(28. Nov. 2001)

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