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Innovatives Fahrerfrühwarnsystem von Saab startet Testbetrieb
Damit greift es nicht wie andere ähnliche Systeme erst dann ein, wenn ein unbeabsichtigter Richtungswechsel stattfindet. Vielmehr dient das Frühwarnsystem dazu, die Symptome von potenziellen Gefahren zu detektieren und auszuschalten und nicht erst auf deren unmittelbare Folgen zu reagieren.
Und so funktioniert das Saab System: Zwei Infrarot-Minikameras im Cockpit - eine am Fuß der A-Säule auf Fahrerseite und eine in der Mitte des Armaturenbretts - sind auf die Augen des Fahrers gerichtet. Von einer speziellen Software werden die Kamerabilder analysiert; sobald die Bewegung der Augenlider die Anzeichen von beginnender Müdigkeit zeigen oder der Fahrer sein Blickfeld nicht auf die Straße vor ihm richtet, wird Alarm ausgelöst. Die Infrarot-Technik kommt bei diesem System zum Einsatz, weil mit ihr beste Ergebnisse bei allen Tages- und Nachtbedingungen erzielt werden können - sogar wenn der Fahrer eine Sonnenbrille trägt. Müdigkeitserkennung Ausgeklügelte Berechnungsmethoden ermitteln, wie oft der jeweilige Fahrer mit seinen Augen im Regelfall blinzelt. Entdecken die Kameras, dass die Augen länger als normal geschlossen sind, wird ein dreistufiger Warnrhythmus ausgelöst. In der ersten Stufe ertönt ein glockenähnlicher Warnton und der Text "Müde?" erscheint im Display des Instrumententrägers. Signalisieren die Augenbewegungen des Fahrers nicht sofort vollständige Aufmerksamkeit, erfolgt im zweiten Schritt die akustische Benachrichtigung "Sie sind müde" durch das Audiosystem. Zeigt der Fahrer immer noch keine Reaktion, löst das System einen lauteren Warnton aus sowie die Nachricht "Sie sind gefährlich müde - halten Sie an, solange Sie dies noch sicher können!" Diese Funktion kann nur abgestellt werden, indem der Fahrer den Reset-Knopf drückt. Das System wird dann sofort in den Ausgangszustand versetzt. Unaufmerksamkeitserkennung Die Kameras registrieren ebenfalls die Bewegungen der Pupillen und des Kopfes. Sobald der Blick des Fahrers von der so genannten "Hauptaufmerksamkeitszone" - dem Mittelpunkt der Windschutzscheibe vor dem Fahrer - abschweift, beginnt ein Timer zu zählen. Richtet der Fahrer seinen Kopf und seine Augen nicht binnen zwei Sekunden geradeaus, vibriert das Sitzpolster. Der Vibrationsalarm stellt sich automatisch ab, sobald die Blickrichtung wieder mit der Fahrtrichtung des Autos übereinstimmt. Die Infrarot-Technik ist dabei so ausgelegt, dass sie erkennt, ob der Fahrer seine Blickrichtung aufgrund des Fahrgeschehens wechselt, wie zum Beispiel beim Blick in Rück- und Seitenspiegel oder beim Einbiegen in eine Kurve. In diesen Fällen lässt das System eine geringfügig längere Zeit verstreichen, ehe der Vibrationsalarm im Sitz aktiviert wird. Real-life Safety Das Fahrerfrühwarnsystem ist die logische Weiterentwicklung der Real-life Safety-Philosophie von Saab: Es berücksichtigt, was der Fahrer tatsächlich hinter dem Lenkrad macht, und nicht, was er tun sollte. Das Human Vehicle Integration Team von GME Engineering im schwedischen Trollhättan hat das innovative System entwickelt und für den Testbetrieb in einem Saab 9 3 installiert. Es ist Teil des Entwicklungsprogramms "Intelligent Vehicle Safety Systems (IVSS)", das von der schwedischen Regierung unterstützt wird und das nationale "Road and Transport Research"-Institut (VTI) einbezieht. Test unter Realbedingungen Ab sofort unterzieht sich der mit dem Frühwarnsystem ausgestattete Saab 9 3 SportCombi einem achtmonatigem Testprogramm, das unter der Direktive des schwedischen Road and Transport Research-Instituts durchgeführt wird. In dem Fahrzeug befindet sich ein GPRS 3G-Sender, der im Minutentakt Daten an den Webserver der Linköping University weiterleitet. Dort werden Leistung und Funktionsweise des Systems analysiert. Jeder Teilnehmer aus einer Gruppe Freiwilliger wird das Auto einen Monat lang fahren. In der jeweils ersten Testwoche bleibt das Frühwarnsystem ausgeschaltet, um Vergleichswerte zu ermitteln. Die Erprobungsphase ist Teil des Entwicklungs- und Auswertungsprozesses, um das System für den Einsatz in zukünftigen Saab Fahrzeugen alltagstauglich zu machen. Für die Serienfertigung ist allerdings der Einbau nur einer Kamera geplant, die dann verborgen hinter den Hauptarmaturen untergebracht wird. Photo: Saab (2.11.2007)
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