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Tesla gewinnt das große Elektroabenteuer der e-miglia 2010 vor Think
Bozen/Rovereto - Die e-miglia 2010, erste reine internationale Elektrorallye der Welt, ist zu Ende. Nach vier Tagen, fünf Alpenpässen und 560 Kilometern rollten am Abend 24 der 25 am Dienstag in München gestarteten E-Mobile im italienischen Rovereto über die Ziellinie. Fest steht schon jetzt: Nach der gelungenen Premiere wird es auch 2011 wieder eine e-miglia geben. Die ersten Partner haben bereits ihre erneute Unterstützung zugesagt.
Gewinner des ersten großen Elektroabenteuers ist das Team Energiebau. Tim Ruhoff (25) und sein Beifahrer Steven Hoffmann (20) erzielten bei zwei von drei Sonderprüfungen die Bestzeit und freuen sich nun über ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. „Im Tesla mit all den anderen E-Cars durch diese wunderschönen Landschaften zu fahren, war schon traumhaft. Dass wir auch noch gewonnen haben, macht das Erlebnis einfach perfekt“, freute sich Ruhoff bei der Siegerehrung. Auf Platz zwei folgen Carlo Bermes und Wulf Biebinger vom Team JuWI Racing – ebenfalls im Tesla. Mit einer Gesamtzeit von 37:30:03,77 Stunden liegt das Duo nur 2,18 Minuten hinter den Führenden – und 2,09 Minuten vor Markus Spiekermann vom Team Move About Bosch im Think City. Marcel Schwager, einziger Elektrobiker im Teilnehmerfeld, beendete die e-miglia 2010 auf einem beeindruckenden fünften Platz. 25 E-Mobile waren am Dienstag in München gestartet, 24 traten am Morgen des vierten Tages zur letzten Etappe an. Das Team Jetcar Elektro hatte sein Gefährt am Donnerstagabend mit einem technischen Defekt auf dem Hänger parken müssen. Der Finaltag verlangte der lautlosen Flotte noch einmal alles ab. Kurz nach dem Start in Bozen stand auf dem knapp 1.400 m hohen Mendelpass die erste Bewältigungsprüfung an. Sämtliche E-Mobile meisterten die 14,9 km lange pittoreske Strecke ohne Probleme.
Think „Alles komplett“, hieß es anschließend am Checkpoint, bevor die E-Kolonne auf der Piazza Dante im Herzen Trients zur Ladepause Quartier bezog. Während einige die Zeit zu einer Stadtführung nutzten, warfen andere besorgte Blicke ins Roadbook. Das hielt für den Nachmittag gleich zwei „Schmankerl“ bereit: zuerst den Kaiserjägerweg und dann den Passo Sommo – inklusive der Vormittagsroute insgesamt 2.748 Höhenmeter. Vor allem den Piloten der kleinen Stadtfahrzeuge trieb das die eine oder andere Sorgenfalte auf die Stirn. Denn deren Problem am Berg ist neben der nötigen Energiereserve vor allem die Temperatur. Das musste auch Markus Wimmer, Marketingleiter der TÜV SÜD AG, feststellen, der die e-miglia im Karabag 500e bestritten hatte: „Bei den Bewältigungsprüfungen lief die flüssigkeitsgekühlte Leistungselektronik heiß. Aber schließlich wollten wir die e-miglia ja auch nutzen, um das Fahrzeug auf Herz und Nieren zu prüfen. Wir werden nun dem Hersteller empfehlen, den Kühlkreislauf zu vergrößern. Sehr positiv überrascht waren wir aber von der Rekuperationstechnik, die einwandfrei funktioniert hat und die ohnehin schon beträchtliche Reichweite des Karabag 500e vergrößert.“ Ähnliche Erfahrungen machte Nicole Y. Männl, Beifahrerin in einem mit BEA-tricks-Umrüstkit ausgestatteten Smart Fortwo: „Unser Cityflitzer hatten wie alle kleinen Fahrzeuge auf den Bergetappen Temperatur- und Energieprobleme. Die Rekuperation hat aber sehr geholfen.“ Für die nächste e-miglia wünscht sich Nicole Männl mehr Sonderprüfungen. „Dann hätten wir die Chance gehabt, unsere Platzierung zu verbessern.“ Überrascht war die Journalistin, die die Rallye unter anderem für e-miglia Medienpartner wattgehtab.com dokumentierte, von der Arbeit des Co-Piloten: „Das wird deutlich unterschätzt. Mit Navigation, Zeitmanagement und der Verwaltung der Bordkarte hat man wirklich alle Hände voll zu tun.“ Bei der nachmittäglichen Bewältigungsprüfung war aber vor allem das Können der Lenker gefragt: Die 7,7 km hinauf auf den Kaiserjägerweg waren mit extremen Steilpassagen, Felsüberhängen und zwei kleinen Tunneln gespickt – und zu allem Überfluss zum großen Teil nur zweieinhalb Meter breit. Doch auch diese Hürde wurde von allen E-Mobilen gemeistert. Der Passo Sommo war nach diesem „Gekraxel“ nur noch ein Kinderspiel. Dank Rekuperation hatten sich die Akkus bei der Abfahrt ausreichend erholt, um auch den zweiten Gipfelsturm in Folge zu überstehen. Am letzten Checkpoint vor dem Ziel feierten sich dann die erfolgreichen E-Mobilisten, bevor sie in Formation nach Rovereto aufbrachen. Mit buchstäblich letzter Kraft erreichte auch der Tazzari, das einzige italienische Fahrzeug im Teilnehmerfeld, das Ziel. Georg Kreitmair vom Team First Mobility leistete bei dem kleinen roten Patienten erste Hilfe: „Wir haben das Ladegerät ausgebaut und dem Team unseren Firmenbus geliehen, damit wir morgen gemeinsam das Ersatzteil, das jetzt noch beim Hersteller in Imola liegt, einbauen können.“ Kreitmair selbst bestritt im E-TRIC Cabrio die e-miglia: „Es war ein Traum. Ich habe heute die gesamte Strecke inklusive der beiden Pässe ohne Zwischenladen geschafft. Die Erkenntnisse, die wir bei dieser Rallye gewonnen haben, lassen wir nun in die Serienproduktion des E-TRIC einfließen. Das wird die Leistungsfähigkeit unseres kleinen Flitzers deutlich erhöhen.“ „Das war eine grandiose Premiere dieses großen Elektroabenteuers. Entgegen aller im Vorfeld geäußerten Befürchtungen hat die lautlose Armada die an sie gestellten Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. Alle bis auf einen sind im Ziel, und das ohne größere Schwierigkeiten. Teilnehmer und Techniker haben einzigartige Erfahrungen sammeln können. Das war unser Ziel“, so e-miglia Veranstalter Christian Herles. „Unsere Partner aus Politik, Wirtschaft und Medien haben sich durchweg begeistert über die e-miglia geäußert. Klar ist also: Auch im kommenden Jahr gehen wir wieder an den Start.“ Das gilt auch für die TÜV SÜD AG, die der e-miglia 2010 als technischer Partner zur Seite gestanden hatte. „Wir sind gerne auch in Zukunft wieder dabei“, sagte Marketingleiter Markus Wimmer am Abend in Rovereto. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Nummer eins im Bereich Sicherheit bei der E-Mobilität zu werden, und zwar international. Dazu haben wir ein sieben Mann starkes Vollzeitteam implementiert. Ein wichtiger Baustein in diesem Feld ist die e-miglia, die uns gezeigt hat, wie weit man im Bereich der E-Mobilität bereits gekommen ist.“ Großes Lob hatte Wimmer auch für die Veranstalter: „Die Organisation war hervorragend, die Streckenwahl ausgezeichnet und so gewählt, dass die Fahrzeuge an ihre Grenzen gebracht wurden. Nur da kann man lernen.“ Einen enormen Beitrag zum reibungslosen Ablauf der e-miglia 2010 hatte die Schletter GmbH geleistet, die mit ihren mobilen Ladesäulen stets für ausreichend Spannung bei den Fahrzeugen sorgte. „ Das Abenteuer e-miglia war für uns eine absolute Premiere, ist aber dennoch völlig problemlos gelaufen. Die örtlichen Stromversorger beziehungsweise die Hotels am Etappenziel haben uns toll unterstützt. Einzige Herausforderung war, vor dem Tross an Ort und Stelle zu sein, um die P.Charge Ladesäulen pünktlich bereitstellen zu können. Das ist uns an allen vier Tagen gelungen“, sagte Roland Sigl, Projektverantwortlicher bei dem mittelständischen Unternehmen aus Oberbayern. Gesamtergebnis der e-miglia 2010:
Photos: e-miglia (6.8.2010) |
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