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Automotive Intelligence

Auto News: 12. Dezember 2002


 


Weltpremiere: Erste Testfahrten mit HydroGen3 und Hy-wire

Photo: Opel/GM

  • Brennstoffzellen-Automobile von Opel und GM auf dem Weg zur Serienreife
  • Antriebseinheit erstmals als montagefertiges Modul zusammengefasst
  • Bereits über 75.000 Kilometer im Erprobungsbetrieb absolviert
  • Wasserstoff / Speichertechnologie erfolgreich weiterentwickelt
  • Hy-wire kombiniert erstmals Brennstoffzellen-Antrieb und By-wire-Technologie

Rüsselsheim/Monaco - Die abgasfreie automobile Zukunft ist bei General Motors (GM) und Opel schon heute im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar. Erste Testfahrten internationaler Fachjournalisten finden zur Zeit auf dem Original Grand-Prix Kurs von Monte Carlo mit den Wasserstoff-Konzeptfahrzeugen HydroGen3 und Hy-wire statt. Dabei werden die Automobile mit der innovativen Brennstoffzellen-Technologie auch unter Alltagsbedingungen gefahren.

Mit dem Brennstoffzellen-Versuchsträger HydroGen3 rückt schon heute die Produktion eines Wasserstoff-Automobils in greifbare Nähe. Die gesamte Antriebseinheit des auf dem Opel Zafira basierenden Fünfsitzers wurde so kompakt zusammengefasst, dass sie als komplettes Modul vorgefertigt werden kann und unter der Motorhaube Platz findet. Klaudia Martini, Vorstand für Unternehmenskommunikation der Adam Opel AG: "Damit könnte der HydroGen3 prinzipiell auf bestehenden Fertigungseinrichtungen montiert werden. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Großserienreife des Brennstoffzellen-Automobils." Der Hy-wire ist das erste fahrfähige Automobil mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb und By-wire-Technologie.

Brennstoffzellen-Antrieb: Teil der Dreifach-Strategie für nachhaltige Mobilität

Für Opel ist die Brennstoffzellentechnologie wichtiges Element einer Drei-Säulen-Strategie zur Reduzierung der CO2-Emissionen. "Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität ohne Emissionen verfolgen wir parallel drei Ziele", erklärt Klaudia Martini. "Erstens die Ausschöpfung des Potenzials von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, zweitens Einsatz alternativer Kraftstoffe wie Erdgas, etwa im Zafira 1.6 CNG, und drittens die Entwicklung innovativer Antriebskonzepte mit Brennstoffzellen-Technologie."

Neben der Entwicklung und Adaptierung des Wasserstoffantriebs gehören umfangreiche Testreihen in allen Klimazonen der Erde und Flotten-versuche auf verschiedenen Kontinenten zu dem Programm, das schließlich zu den ersten Serienfahrzeugen mit dieser besonders umweltverträglichen Technologie führen wird. Durchgeführt wird es vom deutschen Brenn-stoffzellen-Entwicklungs-zentrum in Mainz-Kastel, das zusammen mit den GM-Standorten in Honeoye Falls bei Rochester im US-Bundesstaat New York, in Warren (Michigan) und Torrance (Kalifornien) im Rahmen der GM Fuel Cell Activities (GM FCA) für die Erforschung und Entwicklung der zukunftweisenden Technologie verantwortlich zeichnet. Insgesamt sind in diesen Forschungsinstituten rund 500 Mitarbeiter beschäftigt, über 200 davon in Mainz-Kastel.

Als erster Automobilhersteller präsentierte GM bereits Ende der 60er-Jahre ein fahrfähiges Fahrzeug mit diesem zukunftweisenden Antriebsprinzip. Viele hundert Millionen Dollar flossen seither in deren weitere Erforschung und Entwicklung sowie in Tests von Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Diese legten bisher über 75.000 Kilometer auf mehreren Kontinenten zurück und bewiesen damit ihre Alltagstauglichkeit, unter anderem mit 15 Weltrekorden für Brennstoffzellen-Fahrzeuge.

Neben seiner Seriennähe zeichnet den HydroGen3 vor allem die kompakte Bauweise seines Brennstoffzellen-Antriebs aus. Denn bei ihren Bemühungen, die Leistungsfähigkeit und Alltagstauglichkeit des Antriebssystems zu verbessern, gelang es den Ingenieuren und Wissenschaftlern der Forschungszentren, auf einige Komponenten wie etwa die Hochleistungs-Pufferbatterie zu verzichten, die im Vorgänger HydroGen1 - ebenfalls auf Zafira-Basis - noch notwendig waren. Dadurch reduzierte sich das Fahrzeuggewicht weiter in Richtung des angestrebten Zielwertes von 1.590 Kilogramm. Außerdem steht jetzt das volle Laderaumvolumen (600 Liter) des Serien-Zafira in Fünfsitzer-Anordnung wieder zur Verfügung. Vor allem aber kann die gesamte Antriebseinheit beim HydroGen3 als komplettes, so genanntes PDU-Modul (Propulsion Dress-up) vormontiert werden. Die Folge: Das rund 300 Kilogramm wiegende Modul könnte wie eine herkömmliche Antriebseinheit komplett am Band angeliefert und wie bei der klassischen "Hochzeit" auf den vorhandenen Lagerpunkten des Zafira montiert werden.

Die für den Betrieb des 60 kW (82 PS) starken Asynchron-Drehstrommotors notwendige elektrische Energie produziert ein Brennstoffzellen-Block, der aus insgesamt 200 in Reihe geschalteten Einzelzellen besteht. Mit seinem nahezu geräuschlosen Antrieb beschleunigt der Versuchsträger in rund 16 Sekunden von Null auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Mit Wasserstoff versorgt wird die Brennstoffzellen-Einheit aus Tanks, in dem der Energieträger entweder flüssig bei einer Temperatur von minus 253 Grad Celsius oder erstmals bei einem Druck von maximal 700 bar komprimiert gespeichert wird. Das ermöglicht Reichweiten von 400 oder 270 Kilometern.

Hy-wire: Brennstoffzellen-Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb und By-wire-Technologie

Bietet der HydroGen3 bereits heute einen realistischen Ausblick auf den abgasfreien Individualverkehr der Zukunft, so eröffnet ein weiteres GM-Brennstoffzellen-Projekt noch weitergehende Perspektiven. "Hy-wire" heißt diese ebenfalls jetzt zu ersten Testfahrten zur Verfügung stehende Studie, deren Brennstoffzellen-Technologie weitgehend mit der des Wasserstoff-Zafira identisch ist. Ihr Clou: Als erstes Automobil verbindet das Konzeptfahrzeug den Brennstoffzellen-Antrieb mit der By-wire-Technologie. Der Vorteil: Alle Antriebs- und Kontrollsysteme des Autos befinden sich in einem 279 Millimeter dicken Skateboardartigen Chassis und erlauben damit völlig neue Fahrzeug-Konfigurationen. Klaudia Martini: "Wie der HydroGen3 ist auch der Hy-wire Ausdruck des Ziels von GM und Opel, bis zum Ende des Jahrzehnts überzeugende und erschwingliche Brennstoffzellen-Serienfahrzeuge auf die Straße zu stellen."

(10. Dezember 2002)

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