Automotive Intelligence .

 

Diese Woche:

 

.

 

.


.

 

 

© 1998 - 2002 Copyright & 
Nutzungshinweise

Automotive Intelligence,
www.autointell.de
All Rights Reserved .
For questions please contact
editor@autointell.de  

 

Automotive Intelligence

Auto News: 10. Januar 2002
.


 


GM-Weltpremiere auf der Detroit Motorshow : "AUTOnomy": Revolutionäres Fahrzeugkonzept für Brennstoffzelle 

Opel-Team integriert Wasserstoffantrieb in zukunftsweisendes Automobil 

"AUTOnomy"

Photo: Automotive Intelligence

Rüsselsheim/Detroit - Mit ihrem Konzeptfahrzeug AUTOnomy präsentieren die General Motors- und Opel-Ingenieure in dieser Woche auf der Detroit Motorshow erstmals ein Brennstoffzellen-Automobil, das konsequent auf die Vorteile dieser Zukunftstechnologie hin konzipiert wurde. Denn anders als bisherige Studien entstand AUTOnomy nicht auf Basis eines Serienmodells, sondern wurde von Grund auf neu um den WasserstoffAntrieb herum konstruiert. Wesentliches Element dieser neuen Konstruktions-Philosophie und eine weitere Weltneuheit ist die Kombination des Brennstoffzellensystems mit fortschrittlicher "Drive-by-Wire"-Technik, die statt einer mechanischen eine elektronische Steuerung von Lenkung, Bremsen und anderen Fahrzeugfunktionen ermöglicht. 

Konstruktives Herzstück des AUTOnomy ist ein völlig neuartiges Fahrgestell, auf dem alle wesentlichen Elemente, einschließlich der Brennstoffzelleneinheit und des Wasserstofftanks, übersichtlich angeordnet sind. Dieses vielseitige "Skateboard"-Chassis vereinfacht sowohl Herstellung als auch Wartung und ermöglicht es, in sehr kurzer Zeit eine breit gefächerte Modellpalette zu realisieren. "Dieses in noch vielen weiteren Punkten völlig neuartige Konzept wird Herstellung, Vertrieb und Vermarktung von Automobilen grundlegend verändern", erklärt Carl-Peter Forster, Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG. 

Eine Schlüsselfunktion im Elektriksystem des AUTOnomy übernimmt eine Art Andock-Station, der so genannte "docking port", in der Mitte des "Skateboard"-Chassis. Sie stellt eine schnelle und sichere Verbindung aller Fahrzeugsysteme für Steuerung, Antrieb und Klimaanlage mit dem Fahrgestell her und ermöglicht so einen wesentlich leichteren und unkomplizierteren Karosserieaufbau. Da zudem auch das komplette Auspuffsystem in das nur rund 15 Zentimeter starke Chassis integriert ist, eröffnen sich für die Designer völlig neue Freiräume in der Karosserie-Gestaltung, weil die Notwendigkeit, um raumgreifende Abgas-, Steuerungs- und Bremssysteme herum zu planen, nicht mehr besteht. So ist beispielsweise auch die traditionelle Fahrersitzposition auf der linken Seite kein absolutes Muss mehr. Der Sitz kann stattdessen auch in der Fahrzeugmitte platziert werden, weiter nach vorne oder nach hinten rücken. Unabhängig von der traditionellen Automobil-Architektur können so künftig individuell angepasste Karosserien entstehen. Im Leasing-Verfahren angeboten, hätten Kunden dann die Auswahl unter einer Vielzahl von Karosserie-Varianten und könnten diese entsprechend ihrer jeweiligen Mobilitätsanforderung gegeneinander austauschen. 

Auf dem Gebiet der Brennstoffzelle verfügt General Motors (GM) bereits über große Erfahrung. Als erster Automobilhersteller präsentierte das Unternehmen bereits Ende der 60er Jahre ein fahrbares Fahrzeug mit dieser zukunftsweisenden Technologie. 1998 gründeten dann GM und Opel gemeinsam das Global Alternative Propulsion Center (GAPC) mit Standorten in Mainz-Kastel sowie in Rochester im US-Bundesstaat New York und in Warren (Michigan), um die Erforschung und Entwicklung des umwelt- und ressourcenschonenden Antriebs zu intensivieren. Dabei übernahmen die einzelnen Teams verschiedene Schwerpunkte im gemeinsamen Brennstoffzellen-Programm: Warren betreibt die Grundlagenforschung, in Rochester kümmert man sich um die Entwicklung der Brennstoffzelle sowie einzelner Komponenten und das 130 Mitarbeiter umfassende Team in Mainz-Kastel ist für die Integration des Systems verantwortlich. Welche Fortschritte die GAPC-Experten bei ihrer Arbeit bereits gemacht haben, verdeutlicht das AUTOnomy-Projekt ebenso wie ihre Kompetenz, Brennstoffzellen-Systeme sowohl in künftige als auch in bestehende Fahrzeugkonzepte zu integrieren. 

Das gilt im Besonderen für das GAPC-Team in Mainz-Kastel, zu dessen Aufgabengebiet auch die Entwicklung technologischer Standards für die zukünftige Serienfertigung gehört. "Unsere Aufgabe dem AUTOnomy-Projekt bestand darin, das Brennstoffzellen-Antriebssystem und die "Drive-by-Wire"-Technologie sowohl theoretisch als auch praktisch zu integrieren", erklärt Dr. Erhard Schubert, Co-Direktor des GAPC. "Einige der faszinierendsten Aspekte des Projekts stehen uns allerdings noch bevor. Denn mit diesen Entwicklungen legen wir neue Grundlagen für die Automobil-Produktion im 21. Jahrhundert." 

Wesentliche Fortschritte im Hinblick auf eine Serienfertigung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen erzielten die Entwickler des GAPC bereits im vergangenen Jahr. So stellte der auf Basis des Compact Van Opel Zafira realisierte Versuchsträger HydroGen1 insgesamt 15 Geschwindigkeits- und Distanzrekorde für Brennstoffzellenfahrzeuge auf. Bei der "Michelin Challenge Bibendum", einem internationalen Wettbewerb für umweltfreundliche Fahrzeuge, bewältigte die Studie von Opel darüber hinaus als einziger Personenwagen die 350 Kilometer lange Strecke von Los Angeles nach Las Vegas. Zusätzlich präsentierte das Team im vergangenen September auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt mit dem HydroGen3 ein Konzeptfahrzeug mit optimiertem Antriebssystem, das eine besonders kompakte Anordnung der einzelnen Komponenten realisiert.

(7. Januar 2002)

[Home] [ News] [ Diskussion] [ Kalender] [ Jobs] [ Travel & Golf]