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Auto News: 08.
August
2002
Konzern-Halbjahresbericht - Audi in den wichtigsten Märkten besser als der Gesamttrend
Ingolstadt - Bei den Auslieferungen an Kunden konnte der Audi Konzern mit 519.673 Fahrzeugen an das hohe Vorjahresniveau von 523.240 Fahrzeugen anknüpfen. Davon entfielen 382.647 (368.817) Fahrzeuge auf die Marke Audi, die mit 3,7 Prozent erneut ein Plus bei den weltweiten Verkäufen erzielte. Auch Lamborghini steigerte die Auslieferungen im ersten Halbjahr um 6,2 Prozent auf 172 Fahrzeuge, obwohl der neue Murciélago das Vorgängermodell Diablo erst kürzlich abgelöst hat. Ein Rückgang in Italien um 11,3 Prozent auf 136.854 Fahrzeuge war bei den Verkäufen der Marken Seat, Skoda, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen-Pkw zu verzeichnen, die über unsere italienische Importeursgesellschaft AUTOGERMA S.p.A. ausgeliefert wurden. Wesentlicher Grund hierfür ist die negative Marktentwicklung in Italien, die alle Segmente mit Ausnahme des Premium-Segments betrifft. In Deutschland wurde auch Audi von der rückläufigen Marktentwicklung erfasst. Mit 126.270 (129.660) ausgelieferten Fahrzeugen im ersten Halbjahr lag Audi um 2,6 Prozent unter dem Vorjahr, entwickelte sich aber dennoch besser als der Gesamtmarkt, der um 3,9 Prozent schrumpfte. Erstmalig erreichte Audi in Deutschland einen Marktanteil von 7,5 (7,2) Prozent. In Europa ohne Deutschland dagegen erzielte Audi eine Steigerung von 8,4 Prozent auf 170.237 (156.985) Auslieferungen und konnte in den bedeutendsten europäischen Exportmärkten Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich die Marktposition weiter ausbauen. In den USA konnte sich Audi dem Rückgang bei den Neuzulassungen nicht ganz entziehen. Mit 42.195 (43.300) ausgelieferten Fahrzeugen wurde der Vorjahreswert knapp verfehlt. In Japan brachte die im Jahr 2001 durchgeführte Umstrukturierung und Erweiterung des Händlernetzes klare Erfolge. Trotz der unverändert ungünstigen konjunkturellen Lage und eines stagnierenden Importmarktes konnte Audi 5.540 (3.196) Fahrzeuge an japanische Kunden ausliefern, was eine Steigerung von 73,3 Prozent darstellt. In China setzte sich die Erfolgsgeschichte von Audi auch im ersten Halbjahr 2002 fort. Audi als Marktführer im Premiumsegment lieferte dort im Juni 2002 den 50.000sten Audi A6 seit Produktionsbeginn im Jahr 1999 aus. Im ersten Halbjahr 2002 stiegen die Auslieferungen an Kunden um 7,5 Prozent auf 16.100 (14.981) Fahrzeuge. Produktion Mit 363.174 Einheiten, davon 362.978 Audi Fahrzeuge und 196 Lamborghini-Sportwagen, verfehlte Audi im Berichtszeitraum knapp den Rekordwert des Vorjahres von 371.572 produzierten Automobilen. Der Rückgang um 2,3 Prozent ist im Wesentlichen das Ergebnis zweier Einflussfaktoren: Zum einen kam es im Zuge der Tarifauseinandersetzung im ersten Halbjahr 2002 zu einem leicht verringerten Produktionsniveau, was einen Lagerabbau beim Handel nach sich zog. Zum anderen führte in der Vergleichsperiode des Vorjahres der Aufbau des Markteinführungsvolumens beim Modell Audi A4 für die Exportmärkte zu einer Erhöhung der Produktion. In Ingolstadt liefen 213.190 Audi A3 und A4 vom Band, am Standort Neckarsulm wurden 114.081 Fahrzeuge der Modelle Audi A2, Audi A6, Audi allroad quattro, Audi A8 sowie Audi RS 6, dem neuen Top-Modell der A6-Baureihe, hergestellt. Im Werk in Györ (Ungarn) wurden 17.943 Audi TT Coupé und TT Roadster produziert sowie 11.315 Audi A3 im Auftrag der AUDI AG montiert. Bei der Wilhelm Karmann GmbH in Rheine begann im Berichtszeitraum die Auftragsfertigung des neuen Audi A4 Cabriolets, von dem bis zum Stichtag 6.449 Einheiten fertiggestellt wurden. Die Produktion der Sportwagenspezialisten in Sant'Agata Bolognese (Italien) betrug 196 Lamborghini des neuen Modells Murciélago. Eine feste Größe im Produktionsprogramm sind die quattro-Modelle und die Fahrzeuge mit TDI-Motorisierung: Der quattro-Anteil betrug im Berichtszeitraum 26,1 Prozent, 47,0 Prozent aller Modelle wurden mit einem TDI-Motor ausgeliefert. Als neuer Bestandteil der Audi Produktpalette wurde erstmalig im Juni 2002 mit dem Audi A2 FSI ein Modell am Markt eingeführt, das mit dem Benzin-Direkteinspritzsystem FSI ausgestattet ist. Die von Audi entwickelte und im Rennsport bereits bewährte FSI-Technologie führt zu einer Steigerung von Leistung und Drehmoment bei gleichzeitiger Verminderung des Kraftstoffverbrauchs um bis zu 15 Prozent. Seit Juli 2002 ist auch der Audi A4 mit FSI-Motorisierung verfügbar. Die Motorenproduktion des Audi Konzerns verzeichnete im Berichtszeitraum eine Steigerung um 5,4 Prozent auf insgesamt 649.694 gefertigte Einheiten. Wesentlichen Anteil daran hatte die AUDI HUNGARIA MOTOR Kft. mit einer Steigerung von 6,0 Prozent. Bei COSWORTH TECHNOLOGY LIMITED ergab sich ein Rückgang bei den Komplettmotoren von 4.322 auf 1.127 Einheiten, der durch die Umstellung der Produktion auf die neuen RS 6-Motoren bedingt ist. Die Fertigung von Motorkomponenten wurde wesentlich ausgeweitet. Mitarbeiter Nach mehreren Jahren stetigen Wachstums bewegt sich die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern nahezu auf Vorjahresniveau. Am 30. Juni 2002 waren mit 50.783 (51.130) Personen 0,7 Prozent weniger beschäftigt als ein Jahr zuvor. Davon standen 44.040 (44.415) bei der AUDI AG, 4.669 (4.809) bei der AUDI HUNGARIA MOTOR Kft. und 789 (748) bei COSWORTH TECHNOLOGY LIMITED in einem Arbeitsverhältnis. Die Lamborghini-Gruppe zählte 565 (477) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bei der AUTOGERMA S.p.A. waren 702 (665) Personen beschäftigt. Umsatz- und Ergebnisentwicklung In Folge der anhaltenden Marktschwäche auf dem Automobilsektor verzeichnete der Audi Konzern zum Halbjahr 2002 erstmalig seit neun Jahren einen leichten Umsatzrückgang um 1,6 Prozent auf 11.243 (11.427) Mio. EUR. In Deutschland waren die Umsatzerlöse mit 3.551 (3.567) Mio. EUR - das ist ein Minus von 0,4 Prozent - im Berichtszeitraum annähernd stabil. Die Auslandsumsätze gingen dagegen um 2,1 Prozent auf 7.692 (7.860) Mio. EUR zurück. Diese Umsatzentwicklung wurde ganz erheblich vom einbrechenden Automobilmarkt in Italien geprägt, der den Absatz von AUTOGERMA S.p.A. wesentlich beeinflusste. Die Herstellungskosten beliefen sich auf 10.026 (10.152) Mio. EUR und waren damit um 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. In den Herstellungskosten sind 244 (192) Mio. EUR nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten enthalten. Im ersten Halbjahr 2002 wurden Entwicklungskosten in Höhe von 289 (288) Mio. EUR als immaterielle Vermögenswerte gemäß IAS 38 aktiviert. Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Kosten für Forschung und Entwicklung beliefen sich im Berichtszeitraum auf insgesamt 403 (327) Mio. EUR. Trotz gesunkener Herstellungskosten konnte der absolute Umsatzrückgang nicht kompensiert werden, so dass sich ein um 4,5 Prozent verringertes Bruttoergebnis von 1.217 (1.275) Mio. EUR ergibt. Die Vertriebskosten stiegen um 5,1 Prozent auf 579 (551) Mio. EUR und die allgemeinen Verwaltungskosten nahmen um 11,0 Prozent auf 91 (82) Mio. EUR zu. Beim sonstigen betrieblichen Ergebnis errechnete sich mit 88 (72) Mio. EUR ein Plus von 22,2 Prozent. Das operative Ergebnis fiel um 11,1 Prozent auf 635 (714) Mio. EUR. Im Berichtszeitraum reduzierte sich das Finanzergebnis auf -70 (-33) Mio. EUR. Wesentlichen Anteil daran hatte das geringere Beteiligungsergebnis der quattro GmbH, bei der die sportlichen RS-Modelle gefertigt werden. In der Vorjahresperiode trug der Audi RS 4 in vollem Umfang zum Beteiligungsergebnis bei. Demgegenüber wird das Nachfolgemodell Audi RS 6 erst in der zweiten Jahreshälfte 2002 ergebniswirksam. Des Weiteren belastete die Aufzinsung von Rückstellungen das Finanzergebnis. Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich um 17,0 Prozent auf 565 (681) Mio. EUR. Die Umsatzrendite sank dementsprechend von 6,0 Prozent auf 5,0 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 386 (471) Mio. EUR und lag damit um 18,0 Prozent niedriger als in der Vorjahresperiode. Die Netto-Liquidität erhöhte sich gegenüber dem 30.06.2001 um 53 Mio. EUR auf nunmehr 1.280 Mio. EUR. Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg leicht um 5 Mio. EUR. Ausblick Vor dem Hintergrund weltweit schwacher Automobilmärkte ist für die zweite Jahreshälfte mit keiner Verbesserung der Rahmenbedingungen zu rechnen. Dennoch geht Audi davon aus, für das Gesamtjahr die Rekordauslieferungen des Vorjahres erreichen zu können und damit die Marktposition weiter zu stärken. Hierzu beitragen werden die kürzlich am Markt eingeführten Modelle Audi A2 und Audi A4 mit FSI-Motorisierung, das sportliche Top-Modell Audi RS 6 sowie der neue Audi A8, der erstmalig im Herbst ausgeliefert wird. Das Nachfolgemodell des erfolgreichen Audi A8 wird in der Oberklasse durch die Kombination von Leichtbau und quattro-Antrieb neue Maßstäbe setzen. Die Investitionen des Audi Konzerns werden auch weiterhin auf dem jetzigen hohen Niveau bleiben, um die Voraussetzung für langfristiges Wachstum und die Erweiterung der Modellpalette zu schaffen. Der eingeschlagene Kurs der Kostenreduzierung wird die Ergebnisstruktur im Audi Konzern langfristig weiter verbessern. (6. August 2002) [Home] [ News] [ Diskussion] [ Kalender] [ Jobs] [ Travel & Golf] |