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Auto News: 17. Januar 2001


 


Bilanzpressekonferenz der Adam Opel AG
Opel: Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt

  • Neuausrichtung der Marke 
  • Synergien durch Allianz mit Fiat 
  • Fortführung der Produktoffensive mit attraktiven Modellen 
  • 8,5 Milliarden Mark Investitionen in Deutschland 
  • Hendry bittet im März um Ernennung eines Nachfolgers 
  • Negatives Geschäftsergebnis für 2000

Frankfurt/Rüsselsheim - Mit Zukunftsinvestitionen von rund 8,5 Milliarden Mark bis 2005 in attraktive Produkte sowie innovative Fertigungsmethoden, einem effizienten Kostensenkungs- und Strukturverbesserungsprogramm, der die Wettbewerbsposition stärkende Allianz mit Fiat Auto und der konsequenten Neuausrichtung der Marke Opel hat die Adam Opel AG die Weichen für die Zukunft von Marke und Unternehmen gestellt. "Die Basisarbeit ist geleistet, damit Opel mittelfristig den Marktanteil in Deutschland sowie in Europa erhöht, wieder profitabel wird und an frühere Erfolge der Marke anknüpfen kann", sagte Opel-Vorstandsvorsitzender Robert W. Hendry heute anlässlich der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Frankfurt. "Ich habe mich daher entschlossen, den Aufsichtsrat bei seiner nächsten Sitzung Ende März um die Entbindung von meinen Pflichten als Vorstandsvorsitzender zu bitten und einen Nachfolger mit europäischem Hintergrund für diese Position zu benennen."

Als einen Schwerpunkt seiner bisherigen Arbeit nannte Hendry die grundlegende Neuausrichtung der Marke Opel als Leitlinie für alle Unternehmensaktivitäten. In diesem Zusammenhang seien das gesamte Markenmanagement sowie alle dazugehörigen Funktionen einschließlich der Markenkommunikation bei der Adam Opel AG zusammengefasst worden. Opel-Automobile - so die neue Ausrichtung - sollen sich zukünftig durch multifunktionale Raumkonzepte, hohe Fahraktivität, dynamisch-technisches Design und moderne Infotainmentsysteme auszeichnen. Das programmatische Ziel dieser Strategie ist es, innovative Automobiltechnologie auf breiter Basis verfügbar zu machen.

Auch im Jahr 2000 hat Opel die vor zwei Jahren begonnene Produkt- und Motorenoffensive konsequent fortgesetzt: mit Astra Eco 4, dem ersten Vierliterauto in der Kompaktklasse, Opel Agila, dem ersten Microvan eines europäischen Herstellers, dem neuen Corsa, seit sieben Jahren Marktführer in seinem Segment, dem Astra Coupé sowie insgesamt 43 neuen oder aktualisierten Motorvarianten. Für 2001 kündigte Hendry die Markteinführung des viersitzigen Astra Cabrio und des kompromisslos auf Fahrspaß ausgelegten zweisitzigen Speedster an, die das Image der Marke Opel weiter positiv beeinflussen werden. In der Klasse der leichten Nutzfahrzeuge bis 2,8 Tonnen wird sich Opel mit dem gemeinsam von Opel- und Renault-Ingenieuren komplett neu entwickelten Vivaro neu positionieren. Weitere zukünftige Modelle sind der neue Combo auf Corsa-Basis sowie eine daraus abgeleitete Lifestyle-Variante. "Es wird Nachfolge-Modelle für den Omega Caravan und auch die Limousine geben", sagte der Opel-Vorstandsvorsitzende und widersprach damit Meldungen, Opel werde sich aus der Oberklasse zurück ziehen.

Hendry bestätigte, dass die Investitionen auch künftig auf hohem Niveau gehalten werden. "Bis 2005 wird Opel insgesamt mehr als 8,5 Milliarden Mark in Deutschland investieren, allein in diesem Jahr wenden wir rund zwei Milliarden Mark für Produktentwicklung sowie effiziente Fertigungsmethoden auf", sagte Hendry. Mit Hochdruck arbeitet Opel an der Fertigstellung eines neuen Automobilwerks am Traditionsstandort Rüsselsheim. Die Fertigungsanlage mit einem Investitionsvolumen von 820 Millionen Mark soll zu Beginn des nächsten Jahres ihre Produktion aufnehmen und ähnlich wie das Werk Eisenach 1992 branchenweit mit hoher Produktivität, Flexibilität und einem neuen Logistikkonzept Maßstäbe setzen. In Rüsselsheim entsteht außerdem eine neue Produktionslinie für Hochleistungs-Sechsganggetriebe. Bereits in wenigen Monaten wird das für jährlich 460.000 Voll-Aluminium-Motoren ausgelegte neue Werk in Kaiserslautern eingeweiht.

Einen deutlichen Beitrag zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung erwartet Hendry von der im vergangenen Jahr vereinbarten Kooperation mit Fiat bei Einkauf und Antriebskomponenten. Opel rechnet allein im Einkauf mit einem jährlichen Einsparpotential von rund 110 Millionen Mark für die nächsten fünf Jahre.

Noch im Dezember 2000 hatte die Adam Opel AG von der General Motors Corporation die Opel Bank erworben. Damit liegen Vertrieb, Finanzierung und Leasing in einer Hand, was zur Senkung der Vertriebskosten beiträgt und eine einheitliche Ansprache der Kunden ermöglicht.

Für das Geschäftsjahr 2000 meldet Opel einen Verlust in Höhe von 835 Millionen Mark. Die Umsatzerlöse gingen um 476 Millionen auf 33,49 Milliarden Mark zurück (1999: 33,96 Milliarden Mark). Wie andere Volumenhersteller war das Unternehmen von dem schwachen deutschen Automobilmarkt besonders betroffen. Gestiegene Kraftstoffpreise und ein hoher Gebrauchtwagenbestand beeinflussen zusätzlich das Neuwagengeschäft. Belastend wirkten sich außerdem das schrumpfende Marktsegment der Mittel- und Kompaktwagenklasse aus, in dem Opel traditionell stark vertreten ist, hohe Vertriebskosten, Aufwendungen für die Neustrukturierung des Unternehmens sowie Investitionen in eine neue Modellpalette und in neue Produktionsanlagen auf das Ergebnis aus. Insgesamt ging der Opel-Marktanteil in Deutschland von 13,8 Prozent im Vorjahr auf 12,2 Prozent im Jahr 2000 zurück. Opel konnte dennoch Platz zwei der Zulassungsstatistik verteidigen und im Segment der leichten Nutzfahrzeuge um neun Prozent auf mehr als 8.000 Einheiten zulegen. Im Jahr 2000 hat Opel 992.948 Fahrzeuge produziert (1999:1.030.304). Beim Absatz verschob sich das Gewicht im Jahr 2000 vom Inland zum Export. Bei einem Gesamtabsatz von 1.282.186 (1999: 1.319.888) entfielen 408.529 (1999: 517.213) Einheiten auf das Inland und 862.929 (1999: 788.563) auf den Export.

Durch einen Kapitaleinschuss der General Motors Corporation wurden sowohl das Grundkapital um 350 Millionen Mark als auch die Kapitalrücklage der Adam Opel AG um 700 Millionen Mark erhöht.

(17. Januar 2001)

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