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Auto News: 07. März 2001
Bundeskanzler Gerhard Schröder weiht neuen Porsche-Verladebahnhof in Kornwestheim ein Engagiertes Plädoyer für mehr Gütertransporte auf der Schiene Stuttgart - Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, hatte heute hohen Besuch aus der Bundeshauptstadt Berlin: Zur Mittagszeit traf Bundeskanzler Gerhard Schröder in Stuttgart-Zuffenhausen ein, um sich im Stammwerk der Sportwagenschmiede über die Geschäftsentwicklung und Produktpolitik zu informieren. Am Nachmittag stand anschließend die offizielle Einweihungsfeier für den Porsche-Verladebahnhof in Kornwestheim auf seinem Programm. Nach einem einstündigen Meinungsaustausch mit dem Porsche-Vorstandsvorsitzenden Dr. Wendelin Wiedeking und seinem Eintrag in das Gästebuch des Unternehmens besichtigte der Kanzler zunächst die Sportwagenfertigung. Bei seinem Rundgang durch die Montagehalle kam es am Produktionsband zu mehreren persönlichen Begegnungen zwischen Schröder und Werkern sowie Auszubildenden der Porsche AG. Darüber hinaus traf sich der Bundeskanzler mit Mitgliedern des Porsche-Betriebsrates, unter ihnen auch der Betriebsratsvorsitzende Uwe Hück, zu einem längeren Gespräch. Im Anschluss an die Werksbesichtigung sind Schröder und Wiedeking in einem 911 Cabrio nach Kornwestheim gefahren, um dort gemeinsam mit dem Vorstandschef der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, den neuen Porsche-Verladebahnhof einzuweihen. Von Kornwestheim aus werden werktags bis zu fünf jeweils mit 60 Porsche-Sportwagen beladene Spezialwaggons der Deutschen Bahn an den Nordseehafen Emden verschickt, um von dort aus per Schiff an die Märkte in Übersee ausgeliefert zu werden. Über das ganze Jahr hinweg lässt Porsche damit deutlich mehr als 20.000 Fahrzeuge auf der Schiene nach Emden transportieren. Das entspricht etwa 40 Prozent der gegenwärtigen Jahresproduktion von Porsche. Damit werden jedes Jahr 2.000 Lkw-Transporte vermieden, die zusammen einer Fahrstrecke von rund 1,4 Millionen Straßenkilometern entsprechen. Die entladenen Waggons rollen nicht etwa leer zurück nach Kornwestheim. Vor Antritt ihrer Rückfahrt werden sie mit Boxster-Fahrzeugen beladen, die von der Porsche-Fertigung in Finnland per Schiff nach Emden geliefert werden. Auch das neue Porsche-Werk in Leipzig, wo im nächsten Jahr der sportliche Geländewagen Cayenne vom Band rollt, wird direkt an das Schienennetz der Deutschen Bahn angeschlossen. Schröder zeigte sich von dem konsequenten Logistik- und Transportkonzept, das Porsche und die Bahn in enger Zusammenarbeit entwickelt haben, beeindruckt. In seiner Ansprache würdigte der Bundeskanzler vor allem die Vorteile, die der Gütertransport auf der Schiene für Umwelt und Straßenverkehr bringe. Mehdorn stellte die Logistikkompetenz der Deutschen Bahn heraus, die sich am Beispiel der vorbildlichen Kooperation mit der Porsche AG zeige. "In diese Richtung werden wir uns weiterentwickeln", betonte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG. "Unser Ziel heißt: Mehr Fracht auf die Schiene - in Deutschland und europaweit." Die intelligente Vernetzung der verschiedenen Verkehrssysteme sei aus ökologischer wie aus ökonomischer Sicht eine wegweisende Lösung für die Zukunft. Die Porsche-Transporte seien genauso richtungsweisend für die Neuaufstellung und -orientierung von DB Cargo wie die Parcel-Intercitys mit der Post, mit denen die Bahn ebenfalls Transporte von der Straße holt. Wiedeking unterstrich die verkehrspolitische Herausforderung, die in der richtigen Allokation von Menschen und Gütern auf die verschiedenen Verkehrsträger liege. "Wir brauchen nicht nur neue Straßen beziehungsweise eine Modernisierung des vorhandenen Straßennetzes", sagte der Porsche-Chef. "Wir brauchen ebenfalls eine starke Bahn - auch und gerade vor dem Hintergrund, dass sich das Gütertransportvolumen in den nächsten Jahren noch einmal drastisch erhöhen soll." Deshalb, so Wiedeking, müssten "Straße und Schiene eine noch engere, noch besser aufeinander abgestimmte Partnerschaft eingehen". (22.02.2001) [Home] [ News] [ Diskussion] [ Kalender] [ Jobs] [ Travel & Golf] |