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Auto News: 17. Oktober 2001
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DaimlerChrysler kündigt Freightliner Turnaround-Plan an

Vierpunkteprogramm zur Steigerung der Profitabilität und zur Positionierung an der Spitze der nordamerikanischen Lkw-Branche. 

Kerninhalte:

  • Einsparungen bei Materialkosten von $ 370 Millionen
  • Verringerung der Produktionskosten um $ 120 Millionen
  • Reduzierung beim Personalaufwand um $ 170 Millionen
  • Positive Effekte durch verbessertes Geschäftsmodell in Höhe von $ 190 Millionen

Stuttgart/Portland - Freightliner LLC, die nordamerikanische Lkw-Tochtergesellschaft im Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge von DaimlerChrysler, kündigte heute ein umfassendes Restrukturierungsprogramm an, mit dem das Unternehmen plant, wieder nachhaltig profitabel zu werden. Der Restrukturierungsplan soll bis zum Jahr 2004 im operativen Bereich Einsparungen von $ 850 Millionen erbringen. Dank dieser Maßnahmen will Freightliner, nach einem Verlust im laufenden Jahr, bis Ende 2002 ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Für 2003 wird bereits ein geringer Operating Profit erwartet, im Jahr 2004 und danach ein Ergebnis, das wieder nachhaltig über den Kapitalkosten liegen soll.

Die Umsetzung des Turnaround-Plans erfordert einmalige Aufwendungen in Höhe von etwa $ 330 Millionen, die voraussichtlich im vierten Quartal 2001 anfallen werden. Dabei handelt es sich um Abfindungen für Mitarbeiter und andere vertragliche Verpflichtungen, die sich aus der Beendigung gegenwärtiger Aktivitäten ergeben.

„Dieses vielseitige Restrukturierungsprogram zeigt, dass wir schnell und entschieden gehandelt haben, um Freightliner wieder nachhaltig profitabel zu machen,“ sagt Dr. Eckhard Cordes, im DaimlerChrysler-Vorstand für das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge verantwortlich. „Trotz des sich eintrübenden wirtschaftlichen Klimas erwartet das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge weiterhin ein leicht positives Ergebnis für das Jahr 2001,“ fügte Cordes hinzu.

Das angestrebte Einsparungsprogramm umfasst vier Kernelemente: Einsparungen bei den Materialkosten, Verringerung der Produktionskosten, Reduzierung des Personalaufwands sowie die Verbesserung des bestehenden Geschäftsmodells.

Einsparungen bei den Materialkosten

Ein Kernelement des Turnaround-Plans besteht in der weiteren Senkung der Kosten für Fertigungsmaterial um bis zu zehn Prozent. Bis 2004 sollen die dadurch möglichen Einsparungen  auf jährlich 370 Millionen steigen. Dieses Ziel soll durch mehrere Maßnahmen erreicht werden: Konstruktionsänderungen der Fahrzeuge, eine Reduktion der Bauteile und eine engere Zusammenarbeit mit den Zulieferern, um so die Kosten innerhalb der Wertschöpfungskette zu senken. Dabei handelt es sich um zusätzliche Kostensenkungen, die über die Reduzierung von durchschnittlich vier Prozent hinausgehen, die Freightliner bereits im Jahr 2001 mit seinen Zulieferern ausgehandelt hat.

Als eine der wichtigsten Maßnahmen zur Senkung der Produktionskosten will das Unternehmen bei mittleren und schweren Lkws die Anzahl der Chassisplattformen von sechs auf drei reduzieren.

Einsparungen bei Produktionskosten

Um die Produktionskosten an die niedrigere Nachfrage anzupassen, will Freightliner sein Montagewerk für Schulbusse in Woodstock, Ontario, im vierten Quartal 2001 schließen. Im dritten Quartal 2002 soll außerdem das Lkw-Montagewerk in Kelowna, Britisch Columbia, geschlossen werden. Darüber hinaus plant Freightliner eine komplette Überholung seiner Bauteilfertigung und plant, nach Abschluss einer internen Analyse im vierten Quartal 2001, seine Fertigungsstätte für Bauteile in Portland, Oregon, Mitte 2002 zu schließen, unter der Voraussetzung von Gesprächen mit den örtlichen Gewerkschaften.

Zusammen mit den sonstigen Effektivitätssteigerungen in den übrigen Lkw-Werken belaufen sich die Einsparungen bei den Produktionskosten ab dem Jahr 2004 auf jährlich insgesamt $ 120 Millionen bzw. 15 Prozent. Insgesamt 1.600 gewerbliche Mitarbeiter werden abgebaut werden.

Reduzierung des Personalaufwandes im Verwaltungsbereich

Um weitere Kosten im Verwaltungsbereich zu reduzieren, wird das Unternehmen 1.100 Angestellte, (25 Prozent) abbauen. Wenn man die zusätzlichen Einsparungen aus anderen Posten hinzurechnet, beläuft sich die Reduzierung des Personalaufwandes im Verwaltungsbereich auf insgesamt $ 170 Millionen pro Jahr.

Die jüngst bekannt gegebenen Kürzungen der Löhne und Gehälter um mindestens fünf Prozent für Arbeitnehmer und Angestellte sowie die Änderungen bei den Gesundheits- und Sozialprogrammen sind in den oben erwähnten Einsparungen enthalten. Diese Änderungen werden zum 6. Januar 2002 wirksam.

Im Vergleich zum bisher höchsten Beschäftigungsniveau im Jahr 1999 (25.000 Mitarbeiter), hat Freightliner seine Mitarbeiterzahl bereits um 9.000 reduziert. Einschließlich der weiteren Reduzierung um 2.700 Mitarbeiter wird sich damit die Belegschaft um 11.700 (oder 47 Prozent) verringern.

Verbesserung des Geschäftsmodells

Ergebniseffekte aus der Verbesserung des Geschäftsmodells um 190 Millionen pro Jahr spiegeln die Notwendigkeit wider, sich auf rentable Geschäfte statt auf die bloße Erhöhung der Marktanteile zu konzentrieren. In diesem Sinne wird Freightliner ergebnisorientiertere Kriterien an eine neue Preispolitik und an Vereinbarungen für die Restwerte gebrauchter Lkws anlegen. Außerdem werden die Kosten im Bereich gebrauchte Lkw deutlich gesenkt. Gleichzeitig soll durch die Unterstützung und Stärkung der drei Marken Freightliner, Sterling und Western Star das Potential der Freightliner Gruppe im Vertrieb aufrechterhalten und gestärkt werden. Darüber hinaus wird die Gruppe stärker als bisher branchenspezifische Lkw-Märkte erschließen.

Grundlegende Voraussetzungen

Der Turnaround-Plan von Freightliner basiert auf den folgenden konservativen Annahmen: Eine weiterhin schwache Nachfrage von ca. 175.000 Lkws der Klasse 8 und 160.000 Lkws der Klassen 6/7 im NAFTA-Gebiet während des Zeitraums 2002 – 2004 und einem daraus resultierenden Preisdruck. Zusätzlich hat Freightliner seinen Bestand an neuen Lkws verringert und erwartet gegen Ende 2001 ein normales Bestandsniveau von zwei Monaten.

Freightliner hat auch beim Abbau des Gebrauchtfahrzeugniveaus Fortschritte erzielt und wird dies auch weiterhin verstärken. Darüber hinaus geht der Turnaround-Plan von einem kontinuierlich starken Rücklauf von gebrauchten Trucks aus, die aus der verkaufsintensiven Zeit der Jahre 1998 bis 2000 stammen. Möglicherweise notwendige Rückstellungen für Restrisiken werden deshalb fortlaufend überprüft.

Personalangelegenheiten

Der gegenwärtige CFO von Freightliner, Dr. Udo Schnell, wird neuer CEO von Mercedes-Benz Lenkungen GmbH, der Düsseldorfer Tochter der DaimlerChrysler AG. Ein Nachfolger wird in Kürze benannt.

(12.10.2001)

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