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Boxenstopp in Richtung Mobilität der Zukunft Audi realisiert CO2-neutrales Fahren mit eigenem Kraftstoff
Audi A1 e-tron Anfassen und Ausprobieren erlaubt Audi den geladenen Journalisten beim jüngsten Boxenstopp in Berlin auf dem Weg in die Mobilität der Zukunft. Audi-Entwicklungschef Dipl.-Ing. Wolfgang Dürheimer gewährt einen umfassenden Einblick in die sonst hermetisch abgeriegelten Zukunftslabors der „tron“-Entwicklung. |
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Zur tron-Familie zählt Audi Automobile mit alltagstauglichen Antriebsalternativen. Elektrifizierung des Antriebstrangs heißt bei Audi „e-tron“, „g-tron“ steht für Antrieb mit synthetischem Audi-Gas oder mit Erdgas. Immer geht es um Lösungen, individuelle Mobilität im Gleichgewicht mit Ökonomie, Ökologie und Ansprüchen der Kunden zu halten. In Box 1 steht der Audi A1 e-tron, konzipiert für Ballungsräume. Ein Elektromotor mit 85 kW/116 PS treibt die Vorderräder an. Die Lithium-Ionen-Batterie mit 13,3 Kilowattstunden-Energiespeicher erlaubt 50 Kilometer Reichweite. In drei Stunden wird die Batterie an der Haushaltssteckdose aufgeladen. Ein kompakter Wankelmotor mit 25 kW/34 PS lädt die Batterie über einen Generator nach, so dass die Reichweite auf 250 Kilometer steigt. In diesen Tagen beginnen weitere Tests mit 80 Modellen in fünf Bundesländern. Im Rahmen des Projekts der Bundesregierung „Schaufenster Elektromobilität“ sollen über eine Million Testkilometer zurückgelegt werden. Presse-Testfahrten durch Tempelhof und Schöneberg sind da nicht eingerechnet. Der Audi A3 Sportback e-tron wartet in Box 2. Das Plug-in-Hybridauto mit 50 Kilometer elektrischer Reichweite und sieben Sekunden Sprintzeit auf 100 km/h rollt ab 2014 offiziell auf die Straße. 1,5 Liter mittlerer Benzinverbrauch entspricht 35 Gramm CO2 je Kilometer. Ein 75 kW/102 PS-Elektromotor sowie ein 1,4-Liter-Benzindirekteinspritzer mit 110 kW/150 PS sorgen mit 150 kW/200 PS Gesamtleistung für Vortrieb und maximal 222 km/h Tempo. Mit dem Ottomotor steigt die Reichweite auf 890 Kilometer. Plug-in, also einstecken, verrät, dass die Batterie an der 220-Volt-Steckdose in rund drei Stunden oder an einer 380-Volt-Industriesteckdose in rund zwei Stunden aufgeladen werden kann. Audi arbeitet an einer Kooperation mit einem Anbieter von regenerativ erzeugtem Strom, denn nur mit ihm ist elektrisches Fahren ökologisch sinnvoll. Selbst das Bremsen geschieht vorwiegend elektrisch zur Rückgewinnung von Energie, also nicht mechanisch, wie sonst üblich, wobei Bewegung in Wärme mit aufgeheizten Bremsscheiben umgewandelt wird.
Audi R8 e-tron „Emotionalität und Dynamik“ steht unsichtbar über Box 3 mit dem voll elektrisch angetriebenen Audi R8 e-tron. Er sieht aus wie sein Bruder R8, hat jedoch von den rund 6.000 Teilen nur noch neun gleiche Bauteile. Seine riesige 48,6-kW/h-Lithium-Ionen-Batterie ist ein innovatives Kunstwerk. Allein 100 Meter Kühlkanäle sorgen für ihr Wohlbefinden. Sie versorgt zwei Elektromotoren mit Energie, je einen 140 kW/190 PS-Motor pro Hinterrad. Beide katapultieren den Hochleistungssportler in 4,2 Sekunden auf Tempo 100. Außenhaut und Karosserie bestehen vorwiegend aus Kohlefaser und Alu, um das Batteriegewicht von 577 Kilogramm auszugleichen. Jedoch entfallen auch Verbrennungsmotor, Getriebe und Abgasanlage. Auf einem abgesteckten Parcours zeigt der nur 1.780 Kilo wiegende R8 e-tron mit enormem Schub und hoher Kurvenpräzision sein Potenzial. Theoretisch kann er ein Rad abbremsen und mit dem anderen voll in die Kurve beschleunigen. Neuartige Bauteile des Fahrwerks aus Kunststoff, Titan und Alu werden sich in einigen Jahren in der Serie wiederfinden. Vielleicht macht auch der elektronische Innenrückspiegel Karriere. Er ist nötig, weil die schwere Glas-Heckscheibe einem undurchsichtigen leichten Kohlefaserteil weichen musste.
Audi A3 g-tron Box 4 beherbergt einen Audi A3 Sportback g-tron, für den Audi zugleich den nötigen Kraftstoff, das Audi e-Gas, erzeugen kann. Damit ist Audi der erste Hersteller der Welt, der sich um die Herkunft des Kraftstoffs und um zugehörige Infrastruktur kümmert. Der 1,4-Liter-Motor leistet 81 kW/110 PS, beschleunigt in elf Sekunden auf 100 km/h und kann 190 km/h schnell sein. Im Mittel verbraucht der Kompakte pro 100 km weniger als 3,5 Kilogramm Erdgas oder Audi e-gas. Der Vorrat reicht für 400 Kilometer. Wer dann nicht Gas nachtankt, kann mit vollem Benzintank weitere 900 Kilometer fahren. Ab Ende des Jahres gibt es den kompakten Viersitzer für 25.900 Euro. Die innovative e-Gas-Anlage in Werlte/Emsland wird ab Sommer Gas ins deutsche Erdgasnetz einspeisen. Sie nutzt regenerativen Strom, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Der Wasserstoff reagiert mit CO2 zu synthetischem Methan, dem Audi e-Gas. Das CO2 stammt in Werlte aus Bioabfällen. Es kann aber auch aus der Luft entnommen werden. Im Fahrbetrieb entsteht kein Gramm CO2, das nicht vorher bei der e-gas-Herstellung gebunden wird. Der Aufenthalt in den Boxen zeigt das kreative und intensive Streben der Audi-Ingenieure nach nachhaltiger und emissionsfreier Mobilität. Es wird dazu nicht die einzige, die Patentlösung geben, vielmehr „eine große Bandbreite, vom klassischen Verbrennungsmotor, über den Hybridantrieb bis zu e-tron und g-tron“, so Wolfgang Dürheimer. Manfred Bergmann Photos: Audi (31. Mai 2013)
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