Hamburg - DaimlerChrysler plant in seiner
Stuttgarter Konzernzentrale einen rigorosen Sparkurs. Wie stern.de, das Online-Angebot des
Hamburger Magazins stern, berichtet, sollen
in den zentralen Verwaltungsbereichen die Sach- und Gemeinkosten um 25 Prozent
heruntergefahren werden und damit in den nächsten zwei Jahren nach Angaben des
Betriebsrates 2,5 Milliarden Euro eingespart werden. Der Vorstand hatte in seiner letzten
Sitzung den Vorschlag zur Kosteneinsparung, der von der Unternehmensberatung Roland Berger
vorgelegt wurde, nicht angenommen und die betroffenen Vorstandsbereiche selbst mit der
Ausarbeitung eines Konzeptes beauftragt. Die Ressorts müssen ihre Vorschläge bis Anfang
September vorlegen, der Vorstand wird dann Ende September darüber befinden. Begründet
wird die Maßnahme damit, dass nach Kostenreduktionen in den Werken nun auch die Zentralen
in Stuttgart und Auburn Hills an der Reihe seien.
Betroffen von dem Kostensenkungsprogramm sind ca. 5.300 Angestellte
u.a. in Stabsstellen des Vorstandes, im Personalwesen, Gehaltsabrechnung, Vertrieb sowie
im früheren Unternehmensbereich Mercedes-Benz. Der Betriebsrat fürchtet, dass bis zu
1000 Stellen abgebaut werden. Die Betriebsvereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen
ausschloss, läuft Ende dieses Jahres aus.
In einer Stellungnahme wies der Betriebsrat darauf hin, "dass
Betriebsrat und Beschäftigte angesichts der guten Ergebnissituation und des aufgelegten
Aktienoptionsplans für das obere Management absolut kein Verständnis für einschneidende
personelle Maßnahmen hätten. Und dass dies mit Sicherheit auch der Öffentlichkeit nicht
zu vermitteln wäre." Der Betriebsrat kündigte an, dass er "eine weitere
Verschärfung der Belastungssituation als Folge des Kostensenkungsprogramms nicht tatenlos
hinnehmen, sondern seine rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen wird."
(09. Juli 2000) |