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Auto News: 19. Juli 2000


 


Umweltschutz bei DaimlerChrysler
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  • Drei Milliarden DM für den Umweltschutz
  • Naturfasertechnologie nach Südafrika transferiert
  • Dialog über alternative Kraftstoffe erforderlich
  • Umweltbericht 2000 vorgestellt
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Stuttgart/Auburn Hills - Heute wurde der DaimlerChrysler Umweltbericht 2000 vorgestellt. DaimlerChrysler hat im letzten Jahr insgesamt 3 Mrd. DM (1,5 Mrd. EUR) für den Umweltschutz aufgewendet. Davon sind mit 1,7 Mrd. DM (0,87 Mrd. EUR), dem größtenTeil, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für umweltfreundlichere Produkte und Verfahren finanziert worden, wie zum Beispiel die Brennstoffzelle und emissions- und verbrauchsarme Verbrennungsmotoren. 

Im Gegensatz zum steigenden Forschungs- und Entwicklungsaufwand sanken die Investitionen in die Anlagentechnik um 7 Prozent auf 138 Mio. DM (71 Mio. EUR) im Vergleich zum Vorjahr (149 Mio. DM / 76 Mio. EUR). Für DaimlerChrysler ist dies ein gutes Zeichen, denn der Rückgang zeigt, dass der Ansatz des integrierten (vorbeugenden) Umweltschutzes greift und in der Produktion immer weniger nachgeschaltete Anlagentechnik zur Entlastung der Umwelt installiert werden muss. Dieser Trend wird auch in Zukunft anhalten. 

Dass sich der finanzielle Aufwand gelohnt hat, belegt DaimlerChrysler mit den neuen Kennzahlen und Umweltdaten aus Deutschland und USA, die im neuen Umweltbericht 2000 aufgeführt sind. 1999 sind zum Beispiel in der Produktion des Geschäftsfeldes Nutzfahrzeuge die Kohlenmonoxidemissionen um etwa 65 Prozent zurückgegangen. Und der stationäre Schwefeldioxid-Ausstoß der Chrysler Group verringerte sich um nahezu 60 Prozent. 

 

Sisalindustrie in Südafrika 

Im September dieses Jahres wird DaimlerChrysler in Südafrika mit dem Einsatz von Naturfasern im Fahrzeugbau beginnen. Der Konzern transferierte dafür Technologie und Know-how für die gesamte Prozesskette von der landwirtschaftlichen Naturfaserproduktion über die Vliesherstellung bis zur einbaufähigen Fahrzeug-Komponente von Deutschland nach Südafrika. 

 

Als besonders wertvoll erwiesen sich die Erfahrungen und das umfangreiche Know-how aus dem neunjährigen "Belém-Projekt" im Amazonas-Delta in Brasilien. Dort waren erstmals Kokosfasern in der Nutzfahrzeugproduktion verwendet worden. 

Mit dem Start der Mercedes-Benz C-Klasse Produktion in East London wird im September 2000 zunächst die Hutablage aus einem Sisal-Baumwolle-Gemisch verbaut. Die Baumwolle stammt von recycelten Baumwollgeweben. Das Sisal liefern einheimische Farmen an die Vliesproduzenten und diese wiederum den Vlies an die Bauteilproduzenten. Keiner der Partner hatte zuvor Sisalfasern verarbeitet. 

Mit dem Musterbauteil Hutablage fährt DaimlerChrysler die Sisalproduktion in Südafrika an. Sisal soll künftig noch in anderen Bauteilen der Mercedes-Benz C-Klasse eingesetzt werden. 

Während DaimlerChrysler in Südafrika erstmals Sisalfasern im Innenraum von Fahrzeugen einsetzt, sind die Forscher in Deutschland schon wieder eine Stufe weiter. Sie nutzten Naturfasern erstmals zur Verstärkung von Außenbauteilen. Im neuen Mercedes-Benz Reisebus Travego wird dieses Jahr die schalldämmende Motor- und Getriebekapselung mit Flachsfasern verstärkt. Mit dem serienmäßigen Einsatz von Außenbauteilen aus Naturfasern hat DaimlerChrysler einen Meilenstein in der Materialtechnologie erarbeitet. Bauteile im Außenbereich müssen wesentlich stärkeren Belastungen wie Nässe und Steinschlag standhalten als Innenbauteile. 

Neue Kraftstoffe für kommende Technologien 

Mit erheblichem Aufwand arbeitet DaimlerChrysler an neuen umweltschonenden Antriebstechnologien für künftige Fahrzeuggenerationen. Um die neuen Verbrennungsmotoren mit Direkteinspritzung und DeNOx-Katalysatortechnik auf den Markt bringen zu können, ist die flächendeckende Verfügbarkeit von schwefelfreiem Kraftstoff notwendig. 

Pollmann appellierte daher an die Mineralölindustrie, "schwefelfreie Benzin- und Dieselkraftstoffe umgehend und flächendeckend auf dem Markt anzubieten und auf diese Weise ihren Beitrag zur Verminderung der Fahrzeugemissionen zu leisten". Der in heutigem Kraftstoff enthaltene Schwefel vergiftet die Abgaskatalysatoren der neuen Motorgeneration. Pollmann: "Kein Fahrzeug braucht Schwefel im Kraftstoff." 

Schon 2002 liefert DaimlerChrysler die ersten Stadtbusse mit Brennstoffzellenantrieb aus. Zwei Jahre später folgen die ersten brennstoffzellenbetriebenen Personenwagen. Brennstoffzellenantriebe erfordern neue Kraftstoffe wie zum Beispiel Wasserstoff oder Methanol. 

Wasserstoff eignet sich wegen noch ungelöster Lagerungs-, Herstellungs- und Transportprobleme insbesondere für Fahrzeugflotten. Für Methanol spricht die leichte Umrüstmöglichkeit der Tankstellen und die Möglichkeit, den Treibstoff regenerativ herzustellen. Wasserstoffbetriebene Verbrennungsmotoren hält der Konzern wegen der geringen Energieausnutzung im Vergleich zur Brennstoffzelle nicht für sinnvoll. 

"Wir sollten jetzt in einem offenen und konstruktiven Dialog mit den Regierungen, Energielieferanten, Automobilproduzenten und der Öffentlichkeit Chancen und Risiken aufzeigen und dann eine Entscheidung über die Energieträger und die Kraftstoffe der Zukunft treffen" unterstrich Pollmann die umweltpolitische Herausforderung. 

Ökonomische Potenziale im Umweltschutz 

Pollmann machte auch deutlich, das der neue Technologiesektor Brennstoffzelle eine große Chance für die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist. Bei der DaimlerChrysler-Tochter Excellsis, die Brennstoffzellensysteme entwickelt, arbeiten schon jetzt 400 Experten. 

Der Konzern legte heute den neuen Umweltbericht 2000 vor. Auch dieses Jahr recherchierten junge Journalisten und Fotografen die Reportagen des Berichts. Mit ihrem offenen Berichtsstil will DaimlerChrysler über die interessierte Fachwelt hinaus eine viel größere Leserschaft in der breiten Öffentlichkeit transparent und verständlich informieren. Der umfangreiche Daten- und Faktenteil kann per Internet eingesehen werden.

(17. Juli 2000)

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