Hamburg - Für Ferrari-Chef Luca di Montezemolo ist Michael Schumacher
der beste Rennfahrer der Welt. In einem Interview des deutschen Männermagazins
GQ sagte der Graf, er habe während seines ganzen Lebens noch nie
einen Fahrer erlebt, "der befähigt ist, in einem Rennen von der
ersten bis zur letzten Runde zu fahren wie in einem
Qualifikationstraining".
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Luca di Montezemolo auf der IAA 1999
Photo: Automotive Intelligence
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Montezemolo versicherte, Schumacher werde auch
dann weiter für Ferrari fahren, wenn er erneut an Mika Häkkinen
scheitern sollte. Er habe einen sehr guten persönlichen Kontakt zu
seinem Spitzenfahrer. "Weniger intensiv allerdings als zu Fahrern,
mit denen ich in der Vergangenheit zusammengearbeitet habe, wie zum
Beispiel Niki Lauda", räumte Montezemolo ein.
Montezemolo berichtete in GQ, Ferrari sei
wirtschaftlich sehr gesund. "Und Ferrari ist nicht mehr allein.
Wir haben Maserati dazugekauft." In drei Jahren werde das
Unternehmen jährlich 15.000 Autos verkaufen. "Wir werden einen
viel breiteren Markt als heute abdecken. Wir wachsen also schneller
als jemals zuvor in unserer Geschichte." Ferrari baue die "außerordentlichsten
Autos der Welt", bewege sich an den Grenzen der Leistungsfähigkeit,
setze die fortschrittlichste Technik ein. Die Konkurrenz von VW mit
den Marken Bentley, Lamborghini und Bugatti, von Ford mit Jaguar oder
von Mercedes sehe er mit Vergnügen. "Ehrlich gesagt, ich fühle
mich in der Rolle des letzten Mohikaners nicht besonders wohl. Je mehr
teure Sportwagen aufgelegt werden, umso besser ist das für den Markt."
In Wahrheit werde Ferrari von der Marktbelebung profitieren, "solange
wir unsere Sache gut machen".
(22. September 2000)
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