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Neues BMW 6er Gran Coupé trumpft im Modernen Sechskampf auf von: Manfred Bergmann Zum Vergrößern anklicken In einem Schönheitswettbewerb käme an dem neuen viertürigen BMW 6er Gran Coupé wohl kaum einer vorbei.
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Für den erfahrenen Ingenieur Peter Tünnermann bedeutete der Auftrag, rund 3.000 Teile des zweitürigen Coupés zu ändern oder neu zu gestalten. Er gerät beim Anblick des Gran Coupés ins Schwärmen: „Erstmals in der Markengeschichte haben wir ein Modell ausschließlich am Computer konstruiert. Dadurch, dass die Zeit und der physische Aufbau von Prototypen, besonders wegen der Vielzahl vermiedener Absicherungsaktionen, zum Beispiel beim Crash, eingespart werden konnte, erzielten wir eine deutliche Reduzierung der Entwicklungszeit“.
Je leichter die Teile sind, desto leichter kann das Fahrzeug werden. Das bedeutet mehr Dynamik, weniger Verbrauch und geringere Emissionen. Die Stabilität eines Teils entscheidet über die Haltbarkeit und Sicherheit des Fahrzeugs. Ändert sich nur ein Detail, kann dies zigfache Auswirkungen auf andere Teile und Baugruppen haben. Das Gran Coupé besteht, wenn man alle benötigten Teile zusammenzählt, aus mehr als 10.000 Teilen. Allein die Anzahl der geänderten und neuen Teile vermittelt das ganze Ausmaß der schier unvorstellbaren Menge an erforderlichen Rechenoperationen deutlich.
Es sind enorme Kräfte, die die beiden Sechszylinder-Triebwerke mit TwinPower-Turbo-Technologie, liiert mit einer Achtgang-Sportautomatik, liefern. Bei ausgiebigen Testfahrten quer durch Sizilien begeisterten der Dieselmotor des 640d und der Benziner des 640i allemal. Nicht nur die alphabetische Einordnung reizt, den starken und effizienten Dieselantrieb zuerst zu nennen. Mit seinen 313 PS liegt die Leistung zwar sieben PS niedriger als die des Benziners, dafür schlägt der Diesel mit 630 Newtonmeter Drehmoment den Benziner mit seinen 440 Newtonmetern um Längen. Beide sprinten in 5,4 Sekunden auf Tempo 100 km/h. Insbesondere auf den kurvenreichen Steigungen sammelte der 640d in der Bergwertung ordentlich Pluspunkte durch spontane Agilität und hohe Durchzugskraft. Für seine dezente Geräuschentwicklung verdienen sich die Motoreningenieure eine Sonderprämie.
Im EU-Messzyklus ergibt sich auf dem Prüfstand ein Verbrauch des Gran Coupé 640d von 5,5 Litern, für den Benziner 640i sind es 7,7 Liter. Die beiden Viertürer gibt es ab 83.000 beziehungsweise 79.500 Euro. Noch mehr Leistung? Allradantrieb? „Kriegen wir im Sommer rein“, sagt BMW und meint den 650i mit 4,4-Liter-Achtzylinder-Benziner mit 330 kW/450 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment. Dem Computer entgeht während der Konstruktionsphase nichts. Stoßen zwei Teile aus unterschiedlichen Materialien zusammen, können später während der Fahrt unangenehme Geräusche wie Quietschen, Reiben und Knarzen den Fahrgenuss einschränken. Die allwissenden Computerprogramme erkennen dies in der frühen Planungsphase und ersparen damit so manche Testfahrt zwischen klirrender Kälte am Polarkreis und heißer Wüste in Arizona. Das Computerprogramm weiß auch Abhilfe. Es unterbreitet Vorschläge, wie man die Reibflächen konstruktiv verändern muss, um lästige Geräusche zu vermeiden. „Zeitdisziplin ist alles in der Planung. Wer später anfängt, muss früher fertig sein. Sonst kommt es zu Kollisionen auf dem kritischen Zeitpfad“, resümiert Tünnermann. „Zeitkollisionen sind wie Teppichfalten. Ist der Teppich einmal verlegt, kriegt man die Verwerfungen nicht mehr weg!“ Photos: BMW (13. Mai 2012)
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