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Neuer Bayer in sportlich-markantem Kostüm

BMW setzt beim 2er Active Tourer auf Frontantrieb


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Von Manfred Bergmann

In dem Bestreben, ein neues kompaktes Modell mit viel Platz für Passagiere und Gepäck zu kreieren, das zudem komfortabel, flexibel und hochwertig ist, meldet BMW Vollzug. Die Lösung heißt 2er Active Tourer. Markentypisches Design und Fahrverhalten unterstellt das BMW-Management ohnehin bei jedem neuen Modell.

 


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Bei ausgiebigen Fahrten durch Tirol mit Steigungen, Gefälle, Haarnadelkurven, Autobahngeraden und engen Ortsdurchfahrten konnten Motorjournalisten die Active-Tourer-Varianten 225i mit 170 kW/231 PS eines Zweiliter-Benzindirekteinspritzers und den 218d mit einem Zweiliter-Turbodiesel, der 110 kW/150 PS leistet, testen. Es gibt die beiden Vierzylinder-Modelle ab 37.950 beziehungsweise 31.050 Euro. Das Einstiegsmodell, der 218i, stand nicht zu Testfahrten bereit. Es wird von einem 1,5-Liter-Ottomotor angetrieben. Er erbringt seine Leistung von 100 kW/136 PS aus drei Zylindern. Zum Einstiegspreis von 27.200 Euro geht der jüngste BMW-Spross am 27. September an den Start.


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Mit Frontantrieb schickt BMW den 2er Active Tourer ins Rennen um Kunden und Marktanteile. Eine Sensation? Nicht ganz, aber ganz schön überraschend. In der Vergangenheit waren aus der BMW-Zentrale nicht gerade Lobgesänge auf das Prinzip der angetriebenen Vorderräder zu hören. Wenn, dann bitte als Allradantrieb BMW xDrive, also der Summe aus Front- und Heckantrieb.

In der Findungsphase stießen die Ingenieure und Innenarchitekten bei der Suche nach mehr Platz bei vorgegebenen Außenmaßen und längs eingebauten Motoren unter markentypisch langer Motorhaube immer wieder an Grenzen. Man musste gar nicht nach Ingolstadt oder Wolfsburg schauen, um zu erkennen, dass ein quer eingebauter Front-Motor mit kurzen Wegen der Antriebskomponenten zu den Vorderrädern deutliche Raumgewinne im Vorderwagen bringt, von denen alle Sitzreihen und das Kofferabteil profitieren.


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Ein hausinterner Vergleich mit dem X1 zeigt deutlich das erfolgreiche Streben nach Raumgewinn. Obwohl der 2er Active Tourer 13 Zentimeter kürzer ausfällt als der X1, bietet er mehr Platz für die fünf Passagiere und deren Gepäck. Dafür leistet sich der X1 den Längseinbau des Triebwerks und neben Allradantrieb auch den von BMW gern als Standardantrieb bezeichneten Vortrieb über die Hinterräder.

Im 2er Active Tourer genießen die Fondpassagiere üppige Beinfreiheit, wie sie ansonsten nur höherklassige Modelle bieten. Die Rückenlehne lässt sich in der Neigung verstellen. Zusammen mit der in Längsrichtung verschiebbaren Rücksitzbank kann der Laderaum vergrößert werden. Die hinteren Sitze lassen sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen. Insgesamt kann der Laderaum von 468 auf 1.510 Liter bei stufigem Ladeboden wachsen. Unter dem Kofferraumboden verbirgt sich noch ein Souterrain für die nützlichen Siebensachen, die nicht täglich gebraucht werden.

Den Zugang zum Gepäckabteil erleichtert die so genannte Gestensteuerung. Eine Fußbewegung innerhalb des Raums unterhalb der Heckstoßstange genügt und schon öffnet die Klappe. Voraussetzung ist, dass der Fahrzeugschlüssel in der Nähe ist. Ansonsten könnte auch jede umherschleichende Katze per Geste die Klappenöffnung steuern.

Neben der auch wegen des 2,67 Meter langen Radstands gewachsenen nutzbaren Innenraumlänge dürfen die Passagiere auch dank höherer Dachlinie das gebotene Raumgefühl in vollen Zügen genießen. Fahrer und Passagiere sitzen höher als in einer Limousine. Die höhere Sitzposition ermöglicht einen guten Rundumblick und erleichtert das Ein- und Aussteigen. Das Interieur unterstreicht ein großzügiges Raumgefühl, das lange waagerechte Linien und Flächen optisch zusätzlich betonen.


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Erstmals bietet BMW in dieser Klasse ein Head-up-Display an. Wichtige Informationen erscheinen in einem virtuellen Bild direkt im Blickfeld des Fahrers auf einer ausfahrbaren Scheibe zwischen Instrumententafel und Frontscheibe. Der Pilot muss nicht mehr den Blick von der Fahrbahn wenden, um Anzeigen der Navigation, der gefahrenen oder der vorgeschriebenen Geschwindigkeit oder anderer wichtiger Assistenzsysteme abzulesen. Das Head-up-Display gibt es nur in Verbindung mit optionaler Navigation. Kosten: knapp 3.000 Euro. Das Angebot an Komfort- und Sicherheitsassistenten sowie Sonderausstattungen ist groß.

Unter „ConnectedDrive“ fasst BMW neben Assistenzsystemen auch alle Info- und Entertainmentangebote zusammen. Eine Monokamera beliefert den Stauassistenten und die Geschwindigkeitsregelung einschließlich Stopp&Go-Funktion mit Daten, um den Piloten beim Beschleunigen, Bremsen und Lenken zu unterstützen und ihn von monotonen Anforderungen bei Kolonnenfahrt auf der Autobahn oder in dichtem Innenstadtverkehr zu entlasten. Auch holen Apps ausgewählte Smartphone-Anwendungen ins Fahrzeug. Schnell ist ein fünfstelliger Betrag zusammen, um das Wunschauto aufzuwerten.


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Die Stylisten haben den kompakten 2er Active Tourer in ein sportlich-markantes Kostüm gewandet. Zu den wesentlichen Grafikelementen zählt die flache Doppelniere. Sie liegt wie sonst nur bei Coupés der Marke, niedriger als die Scheinwerfer. Zudem ist sie leicht nach vorn geneigt, so dass das Auto schon im Stand sich scheinbar nach vorn bewegt und Dynamik betont. Die flach ansteigende Windschutzscheibe und die klar konturierte Motorhaube mit kräftigen Sicken lassen den Active Tourer niedrig und sportlich-breit erscheinen. Eingefleischte BMW-Freaks werden die bisher markentypische lange Motorhaube vermissen. Zur Breitenwirkung tragen auch die Scheinwerfer an Front und Heck bei, denn sie reichen weit in die Seite hinein und reduzieren damit nicht unabsichtlich die Länge. Van-Gene, die der 2er Active Tourer zweifelsohne besitzt, kommen in der Seitenansicht mit weit vorn platzierter A-Säule, flach ansteigender Frontscheibe, die in ein hohes Dach übergeht, großen Türen und großen Fensterflächen zum Ausdruck. Natürlich darf bei einem aktuellen BMW der „Hofmeisterknick“ nicht fehlen. Gemeint ist im hinteren Seitenfenster die am Ende ansteigende Unterkante, die einen dynamischen Gegenschwung darstellen soll.

Den Dreizylinder und die beiden Vierzylinder, mit denen der 2er Active Tourer an den Start geht, entnimmt die weiß-blaue Marke einem neuen Motorbaukasten mit 0,5-Liter-Zylinder-Modulen, die zu Drei-oder Vierzylinder-Aggregaten kombiniert werden. Im 218i arbeitet der Dreizylinder-Benziner mit 1,5 Liter Hubraum, 9,3 Sekunden Beschleunigungszeit auf Tempo 100 km/h und einem Verbrauch im EU-Messzyklus von 4,9 l/100 km. Der 2,0-Liter Benziner mit 231 PS und der 2,0-Liter Diesel mit 150 PS sprinten in 6,8 und 8,9 Sekunden auf 100 km/h und melden einen EU-Verbrauch von 6,0 beziehungsweise 4,1 l/100 km.

Die getesteten Vierzylinder-Motorisierungen konnten beide gefallen. Hervorzuheben sind die hohe Laufkultur und der kräftige Schub bereits bei niedrigen Drehzahlen. Bereits bei 1.250 Motorumdrehungen liefern die beiden Vierzylinder das maximale Drehmoment von 350 und 330 Newtonmetern. Spricht die Vernunft, dann hat der Diesel die besseren Argumente, haben die Emotionen freien Lauf, könnte der Benziner die Nase vorn haben.


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Der neue Frontantrieb erforderte eine völlig neue Vorderachse. Bisher musste sie lenken, jetzt kommt noch der Antrieb hinzu. Der Test zeigte, dass die BMW Fahr-werksingenieure gute Arbeit geleistet haben: Der 2er Active Tourer fährt sich wie ein BMW! Eine eher sportlich-konsequente Abstimmung hat bei den Münchnern Vorrang gegenüber einer deutlich komfortbetonten Justierung. Auf Wunsch kann der Fahrwerkscharakter über elektrisch verstellbare Dämpfer in zwei Stufen der Fahrsituation und den eigenen Vorstellungen hinsichtlich Komfort und Dynamik angepasst werden. Selbst im Sportmodus ist eine Komforteinschränkung zu bemerken.

BMW verfügt mit den neuen Motoren, einem neuen Sechsgangschaltgetriebe, der Achtgangautomatik und intelligenten Technologien „Efficient Dynamics“ über wirk-same Bausteine, die für Ökonomie und Effizienz stehen.

Photos: BMW

(22. Juli 2014)


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