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Angetestet: Unterwegs mit dem Audi A3 Sportback e-tron in einer deutschen Großstadt Nachdem wir den Audi A3 Sportback e-tron bereits bei der Pressevorstellung im letzten Jahr testen durften, war man gespannt, wie sich das erste serienmäßige Plug-in-Hybridmodell der Ingolstädter im Alltag bewährt.
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Die rein elektrische Reichweite von 50 Kilometer eignet sich perfekt für den Stadtverkehr, dazu kommt die Reichweite des 40 Liter Tanks, der für weitere 890 Kilometer sorgt. Beschleunigungswerte von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h signalisieren, dass hier die Sportlichkeit ganz bestimmt nicht auf der Strecke bleibt. Die Ladeluke ist elegant an der Front unter dem Audi-Emblem am Kühlergrill platziert und lässt sich per Drehknopf einfach zur Seite verschieben. An einer Industriesteckdose beträgt die Ladezeit 2.2 Stunden, mit einer normalen Haushaltssteckdose 3.45 Stunden.
Das Hybridmanagement regelt das Zusammenspiel der Antriebe intelligent, wie beispielsweise auch das Boosten, also der gleichzeitigen Kraft beider Antriebe auf einmal. Mittels der Rekuperation wird die Bremsenergie zurück gewonnen und in die Batterie eingespeist. Im A3 Sportback e-tron wird der Elektromotor zur Bremse, quasi wie bei einer Motorbremsung, erst bei einer „Gewaltbremsung“ wird das Bremsen über die Bremsscheiben aktiviert. Rein elektrisch beschleunigt der A3 Sportback e-tron in 4,9 Sekunden von 0 auf 60 km/h, die Höchstgeschwindigkeit in diesem Modus endet bei 130 km/h. Die aus 96 Zellen bestehende Lithium-Ionen-Batterie speichert 8,8 kWh Energie, je nach Ladezustand beträgt ihre Spannung zwischen 280 und 390 Volt. Das Gesamtgewicht des Batteriesystems beträgt 125 Kilogramm bei einem Gesamtgewicht des A3 e-tron von 1.540 Kilogramm. Das Verstauen unter der Rücksitzbank bietet nicht nur optimalen Schutz, sondern schränkt den Gepäckraum nur minimal ein.
Mit den Audi connect e-tron-Diensten kann der Fahrer den Status des Autos abfragen, so zum Beispiel die elektrische Reichweite oder den Ladezustand der Batterie. Darüber hinaus kann er die Ladung starten oder die Klimaanlage sowie die Standheizung aktivieren. Problematisch wird es erst, wenn man über keine private Ladestation verfügt. In unserer Tiefgarage sind Steckdosen nicht vorgesehen und so mußte die elektrische Aufladung an öffentlichen Ladestationen stattfinden. Also recherchierten wir erst einmal im Internet, wo es solche Elektrotankstationen in Frankfurt gibt und das waren nicht wirklich viele. Den ersten Anlauf starteten wir mit einem neuen Parkhaus am Goetheplatz mit zwei ausgewiesenen Ladestationen. Diese waren nur leider außer Betrieb und das nicht nur während des gesamten Testzeitraums. Zweiter Versuch. Öffentlicher Parkplatz am Opernplatz, außer Betrieb. Dritter Versuch: Ganz in der Nähe vor dem luxuriösen Kameha Restaurant auf der Neuen Mainzer Landstraße. Dort prangte zwar kein „Außer Betrieb“-Schild an der Zapfsäule, dafür aber war der Parkplatz zugeparkt. Auch die anderen angefahrenen öffentlichen Elektrostationen konnten nicht benutzt werden, weil sie in der Regel einfach von anderen Verkehrsteilnehmern ohne Elektrofahrzeug belegt waren. Es fand sich auch nur an einer Ladestation der Hinweis, dass dieser Parkraum ausschließlich für Elektrofahrzeuge während des Betankens genutzt werden dürfte, bei allen anderen fehlte dieser Hinweis. Im Internet kursierten denn auch Vermutungen, dass die Stadt Frankfurt mehr an den Parkeinnahmen interessiert sei als an dem Serviceangebot und der Förderung von Elektrofahrzeugen. Eine positive Ausnahme bildeten die Parkplätze von Aldi Süd in Neu-Isenburg, wo eine funktionierende, nicht zugeparkte und dabei sogar kostenlose Ladestation installiert war. Um den A3 e-tron Sportback doch wieder auf volle elektrische Reichweite zu bringen, kam uns ein freundliches Audi-Volkswagen-Autohaus in der unmittelbaren Nachbarschaft zu Hilfe. Dort konnten wir das Fahrzeug abends abgeben und am nächsten Morgen elektrisch vollgetankt wieder abholen. Ergebnis : Ohne eigene Ladestation macht es leider noch wenig Sinn, sich einen A3 Sportback e-tron zuzulegen, denn die Mehrkosten von knapp 10.000 Euro rechnen sich nicht wirklich. Angesichts der Tatsache, dass 80% aller Tagesfahrten kürzer als 50 Kilometer sind, ist der Audi A3 Sportback e-tron ein vorausschauendes Gesamtkonzept, wo sich der Aufpreis für die Hybridversion bereits ab dem ersten Kilometer ideell bezahlt macht. Seit Oktober 2014 ist der Audi A3 Sportback e-tron zu einem Grundpreis von 37.900 Euro auf dem Markt. (Ute Wachsmuth-Major, 20. November 2015) Photos: Automotive Intelligence
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